Am 18. Dezember sind fast 178 000 Lübeckerinnen und Lübecker aufgerufen, über eine einzige Frage abzustimmen: „Sollen die vorhandenen Winterlinden der Straße An der Untertrave zwischen der Braunstraße/Holstentor und der Drehbrücke erhalten bleiben und die Umgestaltungspläne entsprechend geändert werden?“
Die Frage besteht aus zwei Teilen. Es geht nicht nur darum, ob die Winterlinden erhalten bleiben, sondern auch darum, ob die Pläne für die Flaniermeile an der Untertrave geändert werden sollen. Daraus ergeben sich weitere Fragen. Wir fassen die Antworten von Lindenbündnis und Hansestadt zusammen.
Sind die Winterlinden an der Untertrave gesund?
Ja, sagt das Aktionsbündnis „Lübecks Linden leben lassen“ und beruft sich dabei auf die Einschätzung von Experten wie Dr. Lutz Fähser, Leitender Forstdirektor i. R. und Eike Jablonski, Vizepräsident der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft.
Die Hansestadt sagt hingegen, dass die Linden in einem schlechten Zustand sind und eine geringe Lebenserwartung haben. Der Befund der städtischen Baumpfleger wird durch die Fachgutachten von zwei unabhängigen, staatlich bestellten Sachverständigen untermauert.
Können die Winterlinden die Bauarbeiten überleben?
Das Aktionsbündnis sagt „Ja“. Es sei möglich, das vorhandene Steinpflaster behutsam per Hand zu entfernen und die Promenade mit hochwertigem wassergebundenem Material (einer Mischung aus Sand, Kies und Natursteinen) zu gestalten.
Die Hansestadt verneint dies. Die Linden an der Untertrave haben viele Wurzeln an der Bodenoberfläche gebildet, die auch bei händischen Bauarbeiten und der Herstellung einer Oberfläche aus Sand und Kies geschädigt werden.
Kann eine hochwertige Flaniermeile mit den Bestandslinden gebaut werden?
Ja, sagt das Aktionsbündnis. Es bedarf nur geringfügiger Plananpassungen im Bereich der Promenade, um die Winterlinden einzubeziehen. Eine ebene, barrierefreie Flaniermeile ist möglich, zum Beispiel mit Wurzelbrücken.
Nein, teilt die Hansestadt mit. Ein Uferweg mit Bestandbäumen und einer Bodenfläche aus Sand und Kies stellt keine hochwertige Flaniermeile dar. Zudem entspricht der unebene Boden sowie der Gefälle zwischen Bäumen und Kaikante nicht den Vorschriften für Barrierefreiheit.
Bleiben die Fördergelder erhalten, wenn die Linden nicht gefällt werden?
Ja, sagt das Aktionsbündnis. Keiner der Anträge auf Fördergelder enthält einen ausdrücklichen Hinweis auf eine geplante Rodung der vorhandenen Linden. Die Bewilligung ist nicht gefährdet, wenn die Linden bleiben.
Nein, meint die Stadt. Mit den Linden sind die meisten Zuschüsse verloren. Denn ohne hochwertige Promenade ist das Vorhaben nicht förderfähig. Das hat auch das Kieler Innenministerium, das einen Teil der Finanzmittel zur Verfügung stellt, bestätigt.
Können die Bauarbeiten mit den Linden sofort beginnen?
Ja, sagt das Aktionsbündnis. Die Umgestaltung der Fahrbahn und der Gehwege an der Häuserseite ist nicht umstritten, hier können die Bauarbeiten sofort beginnen. Dann verfallen die bewilligten Gelder nicht.
Nein, sagt die Hansestadt. Wenn die Linden bleiben sollen, brauchen die Planer einen Auftrag der Bürgerschaft. Dann müssen die Pläne geändert und genehmigt werden. Das dauert mehrere Monate. Bereits dadurch gehen Finanzmittel verloren. (Text: SDF, Foto: Kröger)
Permanente Wiederholung der immer gleichen falschen Aussagen machen diese nicht wahrer, liebe Stadtverwaltung. Es ist eine Frage des Wollens, die Stadtverwaltung und die Bürgerschaft will eben auch nicht und deswegen geht auch nix – das hat aber nichts mit echten Fakten zu tun. Lasst Euch nicht in die Irre führen, Ihr WahlbürgerInnen.