Ärger über Possehl-Brücke wächst

Selbst Rettungsfahrzeuge dürfen die teilweise gesperrte Possehlbrücke in nur eine Richtung befahren. Politiker und Gewerbetreibende fordern eine Behelfsbrücke oder eine Ampel. (SDF)

Grüne und Geniner Gewebetreibende fordern eine Behelfsbrücke.

Die teilweise gesperrte Possehl-Brücke sorgt für verstärkten Ärger. Der Bau einer neuen Querung über die Trave zieht sich in die Länge. Sie sollte ursprünglich Anfang 2017 fertig sein, jetzt gehen die Planer davon aus, dass es Mitte 2018 wird. Und der Geduldsfaden der Autofahrer und insbesondere der Gewerbetreibende in Genin wird immer dünner. In einem offenen Brief an Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) schreiben sie: „Die Kunden wandern ab, die freiwilligen Feuerwehrleute kommen nicht zu ihren Einsatzwagen, Logistikkosten steigen ins Untragbare, um nur einige Stimmen unserer Mitglieder weiterzugeben. Wegen der hierdurch schon jetzt eingetretenen Gefährdung eines Teils der über 3500 Arbeitsplätze im Gewerbegebiet Genin fordern wir Sie auf, eine Neuüberprüfung von möglichen Entlastungsmaßnahmen vorzunehmen.“

Ausgerechnet die friedfertigen Grünen rufen nun nach einer militärischen Lösung. Im Wirtschaftsausschuss Anfang dieser Woche erinnerte Claus Schaafberg: „Es gibt in Deutschland eine Einrichtung, die überall eine Brücke hinstellen kann. Das ist die Bundeswehr.“ Der Pioniereneinsatz soll auch dabei helfen, gefährliche Finanzmittelverluste einzudämmen. „Durch die Verzögerung der Bauarbeiten ist nicht nur die Existenz der Betriebe in Genin gefährdet, sondern auch die Fördermittel für die Bahnhofsbrücke. Auf diese fünf Millionen Euro dürfen wir nicht verzichten.“

Der Vorstoß rief im Wirtschaftsausschuss heftige Gegenwehr hervor. Peter Reinhard (SPD) schoss zurück: „Zu sagen, die Pioniere kommen und das Problem ist gelöst, das ist Populismus.“ Denn die Stadt besitze nicht die Grundstücke, um eine Behelfsbrücke zu bauen und die Straße zu verschwenken. Er plädierte für Gespräche zwischen Politikern, Stadtverwaltung, Baufirmen und Betroffenen, um gangbare Lösungen auszuloten. Sowohl Jörg Hundertmark (SPD) als auch Ulrich Krause (CDU) erinnerten daran, dass die Baupolitiker sich bereits ausführlich mit dieser Frage beschäftigt hatten. Die Verkehrsplaner der Hansestadt hatten noch vor Beginn der Bauarbeiten an der Possehlbrücke prüfen lassen, ob eine Behelfsbrücke möglich und sinnvoll sei. Die Idee wurde verworfen, da sie sehr teuer gewesen wäre und zu einer Verlängerung der Bauzeiten geführt hätte. Im Bauausschuss am kommenden Montag werden die Forderungen nach einer Behelfsbrücke oder nach Ampelschaltungen für beide Fahrtrichtungen wieder Thema sein. SDF

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