
Zusammen mit seinen Künstlerkollegen aus dem Erzgebirge ist auch Hartmut Jennig wieder in der Schwartauer Krummlandhalle vertreten. (mpa)
Das beliebte Erzgebirgskunsthandwerk wird in Bad Schwartau zum 25. Mal ausgestellt.
Wanderer, Waldmann, Jäger oder Bergbauer: Als beliebtes Traditionskunsthandwerk sind die kleinen Figuren bekannt, die in der Weihnachtszeit als schöne Dekoration in den Wohnzimmern steht. Zusammen mit seinen Künstlerkollegen aus dem Erzgebirge ist auch Hartmut Jennig wieder in der Schwartauer Krummlandhalle vertreten. Er fertigt Figürliches, das sich auch auf den Schwibbögen und Pyramiden wiederfindet. Seit fast 100 Jahren wird in seinem Familienbetrieb gedrechselt und weltweit verkauft. „Wir greifen auch aktuelle Themen auf“, erzählt Jennig. So ist auch Martin Luther nebst Ehefrau zum Thema Reformation vertreten. Auch Bettina Bergmann aus Grünhainichen ist wieder in der Krummlandhalle dabei und steht den Besuchern gerne mit ausführlichen Informationen rund um ihr Kunsthandwerk zur Verfügung. Gerade schnitzt sie acht verschiedene Katzenarten. „Ein Kunde aus Japan baut Katzenkuckucksuhren“, schmunzelt sie. „Er hat in seiner Heimat mit den Uhren aus dem Schwarzwald einen Nerv getroffen. Acht verschiedene Katzen sind auf der Uhr dekoriert und bewegen sich. Eine sitzt sogar auf dem Pendel“, freut sie sich über die erfolgreiche Zusammenarbeit. Bettina Kramer aus Gnissau gehört ebenfalls zu ihren langjährigen Kunden. „Ich ergänze meine Sammlung immer wieder und interessiere mich besonders für die samischen Darstellungen“, verrät sie.
Als absolutes Urgestein ist Thomas Gründig mit seinem Stand vor Ort. „Ich bin seit 25 Jahren mit meinen Arbeiten in der Vorweihnachtszeit in Bad Schwartau. An die Anfänge unserer Kunsthandwerkausstellung in der Krummlandhalle kann ich mich noch gut erinnern“, sagt der Holzdrechsler und Schnitzer. Auch bei ihm ist viel zu sehen und über die Historie der Erzgebirgler zu erfahren. Neben dekorativen Tannenbäumen fertigt er Wald- und Bergleute, Holzsammler, Nachtwächter oder auch Wichtelmänner, die auf den Heimatbergen, Schwibbögen ud Pyramiden stehen. Auch Schneewittchen und die sieben Zwerge haben bei ihm einen Platz gefunden. Nach den Drechselarbeiten setzt er sein Schnitzmesser gekonnt an und lässt so die beliebten Figuren aus dem Erzgebirge entstehen.
Torsten Martin führt seinen Betrieb in vierter Generation und hat das Drechseln vom Großvater gelernt. Seit 1886 besteht das Unternehmen, das die traditionellen Grundfiguren und moderne Figuren in klarer Form fertigt. „Mit Ahorn, Linde und Fichte verwenden wir ausschließlich heimische Hölzer“, erzählt Martin und verrät auch sonst noch so Manches über sein Kunsthandwerk. Wer mehr wissen will über die Arbeiten der Erzgebirgskunsthandwerker, hat noch bis einschließlich Montag, 12. Dezember, von 10 bis 18 Uhr Gelegenheit dazu. mpa