„Wir möchten Kontakte knüpfen“

Mayada und Huzaifa treffen sich bei Britta Gründewald in der FBS Eutin mit Manal, Talya und Freundin Hanadi, um sich auszutauschen. (AJ)

In der Familienbildungsstätte Eutin gibt es einen Mutter-Kind-Treff für Geflüchtete.

Ein Donnerstag gegen 9.30 Uhr in einem Raum der Familienbildungsstätte Eutin: Britta Grünewald breitet eine Decke aus, stellt Kisten mit Babyspielzeug bereit, deckt den Tisch mit Keksen und Tee. Seit Oktober leitet die Erzieherin in einem Kooperationsprojekt der Familienbildungsstätte und der Stadt Eutin einen wöchentlichen Mutter-Kind- Treff für geflüchtete Frauen. „Es gibt schon einen festen Kern von Frauen, die regelmäßig kommen“, berichtet sie.

Vor zwei Jahren hat sie Kontakt mit der Migrationskoordinatorin der Stadt, Sophia Schutte, aufgenommen, um sich in die Willkommensarbeit einzubringen. Eine Mutter- Kind-Gruppe zu gründen lag nahe.

Denn Britta Grünewald weiß durch die Erfahrung eines berufsbedingten Auslandsaufenthaltes, wie hilfreich für Fremde ein zwangloser Anlaufpunkt für Information und Austausch sein kann.

Sie öffnet Mayada die Tür. Die hat Huzaifa im Arm, sechs Monate alt und ein gebürtiger Eutiner. Wenig später stößt Manal dazu. Ihre Tochter Talya ist ebenfalls ein halbes Jahr alt, die Frauen waren Bettnachbarinnen in der Sana-Klinik. Und während die Kinder spielen, ist Zeit für Gespräche. „Jede der Frauen will Deutsch lernen und sie tun das so, wie es für sie zu organisieren ist – entweder in der Volkhochschule, bei der Kirche oder zu Hause“, erzählt Britta Grünewald. Sie hat Kinderbücher dabei, die einfachen Sätze eignen sich gut für das Sprachtraining. Zum Einsatz kommen sie wie auch die übrigen Infos zur Stadt oder zum Impfen aber nur, wenn es sich ergibt. Ansonsten wird mit Händen, Füßen, Umschreibungen und Englisch geplaudert.

Als Hanadi dazu stößt, deren drei Kinder in der Schule sind, kann sie einiges übersetzen. Alle drei Frauen sind aus Syrien geflohen. Gemeinsam haben sie den festen Willen, sich ein wirkliches Zuhause aufzubauen. Dazu gehören Kontakte, auch zu deutschen Familien. Hanadi war in Syrien Krankenschwester und möchte gern wieder arbeiten, Tagesmutter könnte sie sich gut vorstellen. Alle drei wollen viel über den Alltag wissen. „Es wäre schön, wenn sich uns zwei oder drei deutsche Mütter anschließen würden. Das Miteinander ist unheimlich bereichernd“, sagt Britta Grünewald.»Die Gruppe trifft sich donnerstags von 10 bis 11.30 Uhr. Kontakt gibt’s unter Telefon 04521/6858.

AJ
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