Berufsschüler legen Obstwiese an

Nach dem Pflanzen kam der Erziehungsschnitt: Heinz Egleder demonstriert ihn am letzten gepflanzten Baum. (ES)

Pomologe Heinz Egleder steht den jungen Leuten dabei mit Rat und Tat zur Seite.

Schüler der Beruflichen Schule in Bad Schwartau haben eine Obstwiese angelegt – und zwar eine mit ausgewählten alten Sorten. Möglich wurde das durch das Projekt „Jugend stärken im Quartier“ in Zusammenarbeit mit der Hanse-Obst-Initiative in Lübeck. Pomologe Heinz Egleder unterstützte die jungen Leute mit seinem Fachwissen bei der Pflanzaktion.

Eine der Apfelbäume trägt zum Beispiel den Namen „Kaiser Wilhelm“. Wenn alles gut läuft, kann er auf dem Areal der Berufsschule an der Ludwig-Jahn-Straße hundert Jahre alt werden. Damit der junge Baum dafür die besten Voraussetzungen hat, verpasste Heinz Egleder ihm gleich, nachdem er von den Schülern gepflanzt worden war, einen Erziehungsschnitt. Ein Trieb wurde dafür zum Leittrieb erklärt, die anderen gekürzt. „Wenn wir Glück haben, könnt ihr in zwei bis drei Jahren die ersten Früchte ernten“, erklärte der Pomologe den Berufsschülern.

Das Programm „Jugend stärken im Quartier“ unterstützt junge Menschen beim Übergang von Schule in Ausbildung und Arbeit. Im Kreis Ostholstein wird das Projekt vom Fachdienst Soziale Dienste koordiniert und in Kooperation mit dem CJD Schleswig-Holstein und dem Deutschen Kinderschutzbund an den Standorten der Beruflichen Schulen in Eutin und Oldenburg umgesetzt.

Das Mikroprojekt „Obstwiese in Bad Schwartau“ hat sich als Ziel gesetzt, das Verhältnis der jungen Menschen zum Umwelt nachhaltig zu verbessern. Zugleich soll der Schulhof als Sozialraum aufgewertet werden. Die Teilnehmer an dem Mikroprojekt sollen einerseits Informationen über Klima-, Umweltschutz sowie gesunde Ernährung erhalten, andererseits sollen sie Verantwortung für die Umwelt erlernen, indem sie unter fachlicher Anleitung alte Obstsorten aus der Region selbst pflanzen. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird zukünftig das Obst von den Schülern der Klassen Gesundheit und Ernährung geerntet und von ihnen während der Praxistagen in der Lernküche verarbeitet.

Es wurden zwölf heimische Obstbäume angebaut. Die Projektgruppe lernte dabei, wie Obstbäume fachgerecht gepflanzt und gepflegt werden, welche Sorten standortgerecht sind und welchen Beitrag diese Anpflanzung für den Klimaschutz und eine gesunde Ernährung leisten wird.

Ein weiterer Bestandteil des Mikroprojektes soll die Bedeutung der Vögel für die Natur aufzeigen. Zu diesem Zweck wurden gemeinsam mit dem BUND Ostholstein Nistkästen zusammengebaut und auf dem Schulgelände angebracht. Um die Natur hautnah zu erleben, wird in einem der Vogelkasten eine Webcam mit Funkübertragung installiert. Das Brüten und Wachsen der Vögel im folgenden Jahr wird live auf einen Bildschirm in der Pausenhalle übertragen. Dadurch soll die Verbundenheit der Schüler mit der Natur gestärkt werden. ES

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