„Immer erst am Eröffnungstag fertig“

Marktbeschicker Henning König baut seine Buden traditionell direkt vor dem Rathaus auf. (Fotos: Pa)

Am 21. November beginnt der Weihnachtsmarkt. Direkt vor dem Rathaus bringt Henning König jetzt seine drei Buden in Position.

Auf dem Markt herrscht schon jetzt Hochbetrieb. Bis zum 21. November muss alles stehen. Dann öffnet der berühmte Lübecker Weihnachtsmarkt seine Pforten für Freunde von Punsch, Kunsthandwerk und deftigen Spezialitäten. Auch Henning König ist im Aufbaustress.

„Wir haben am 10. November angefangen und werden wahrscheinlich auch in diesem Jahr erst wieder am Eröffnungstag fertig“, sagt der Marktbeschicker, bevor er seinen Mitarbeitern weitere Anweisungen gibt. Für die fünf Männer gilt es, drei Buden aufzubauen, Gas, Wasser und Strom zu legen und die Dekoration anzubringen. Dafür werden sich die Lkw noch so einige Male von Kronsforde in Richtung der Lübecker Innenstadt bewegen müssen.

Auf Königs Block finden sich Notizen wie „20+17 Steine“. „Es gibt natürlich Brandschutzbestimmungen und genaue Angaben, wie weit die Bude zum Beispiel vom Kinderkarussell entfernt sein darf. Das merke ich mir mit den Pflastersteinen“, erklärt König. Dem 57-Jährigen wurde sein Gewerbe quasi in die Wiege gelegt. Schon Großvater und Vater bauten ihre Buden zur Weihnachtszeit auf dem Rathausmarkt auf. Nach langer Mitarbeit im elterlichen Betrieb machte sich Henning König Ende der 80er selbstständig. Seitdem hat sich einiges getan.

Vor knapp zehn Jahren strukturierte die LTM (Lübeck Travemünde Marketing) den Marktbetrieb um. Die Buden wurden kleiner, die Schriftarten und Farben der Preistafeln einheitlich. „Früher herrschte hier immer so ein bisschen Rummelcharakter. Durch die Änderungen hat der Markt an Niveau gewonnen. Leider sind dadurch auch die Standgelder erhöht worden“, sagt König, der das angesichts der steigenden Besucherzahlen aus ganz Deutschland und Skandinavien aber verkraften könne.

Tausende Liter der neun angebotenen Heißgetränke und viele Zentner Spießbraten sowie Wildspezialitäten werden bis zum 30. Dezember über den Tresen gehen. Königs Ehefrau ist dafür zuständig, dass alles reibungslos läuft. „Ich mache die Arbeiten, die keiner sieht. Ware bestellen, Kochjacken waschen – solche Sachen“, sagt Angelika König lächelnd. Auch Sohn Hendrik hilft im Verkauf mit.

Gegen halb vier packen Henning König und seine Mitstreiter ihre Sachen zusammen. Es ist an diesem Tag früh dunkel geworden. Beleuchtung gibt es während der Aufbauphase nicht, aber schon morgen geht es für die Marktbeschicker weiter. pa

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