
Schülerin Lea Schild demonstrierte Bildungsministerin Britta Ernst (v.l.), Schulleiter Stefan Pabst, UKSH-Vorstandsvorsitzendem Prof. Dr. Jens Scholz und PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Direktor des IRuN , was sie bereits über Wiederbelebung gelernt hat. (UKSH)
Jugendliche aus den 7. und 8. Klassen werden zu Lebensrettern ausgebildet. Ziel ist eine verbindliche Einführung von Erster Hilfe in den Unterricht.
Mit einer ersten Unterrichtseinheit für Schüler an der Grund- und Gemeinschaftsschule St. Jürgen starteten die Landesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe Schleswig-Holstein (LAG EH S-H) und das Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein das Projekt „Schüler retten Leben“. Ziel der Initiative ist es, landesweit Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe zu befähigen, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erkennen und einen Notruf sowie Wiederbelebungsmaßnahmen selbstständig vornehmen zu können. Im Beisein von Bildungsministerin Britta Ernst und dem UKSH-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Jens Scholz übergaben die Initiatoren die ersten Übungsgeräte an die bereits ausgebildeten Lehrkräfte.
„Dass auch Laien Menschen wiederbeleben können, sollte immer mehr eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft werden“, sagte Bildungsministerin Britta Ernst. Sie sei froh, dass die schleswig-holsteinischen Schulen, das UKSH und die Landesarbeitsgemeinschaft „Erste Hilfe“ ein so wichtiges Projekt gemeinsam vorantreiben. „Wenn auch nur ein einziges Menschenleben durch einen ausgebildeten Jugendlichen gerettet wird, hat dieses Projekt seinen Zweck bereits erfüllt“, sagte die Ministerin.
„Nicht nur die in Wiederbelebung ausgebildeten Lehrer, sondern vor allem auch die Schüler sind hervorragende Multiplikatoren, um die einfachen und sehr effektiven Maßnahmen für eine Wiederbelebung anzuwenden und zugleich ihre Familien für das Thema zu sensibilisieren“, sagte Prof. Scholz, „wir freuen uns, gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft einen nachhaltigen Beitrag im Kampf gegen den plötzlichen Herztod leisten zu können.“
„Diese Form der Ausbildung ist eine gelungene Weiterentwicklung der auch bei uns erfolgreichen Schulsanitäterausbildung. Jugendliche und junge Erwachsene engagieren sich ehrenamtlich für die Gesundung ihrer Mitmenschen, legen Berührungsängste ab und werden so zu Vorbildern der Gesellschaft“, sagte Schulleiter Stefan Pabst.
In Deutschland sind der plötzliche Herztod und der Kreislaufstillstand Ursache für mehr als 100000 unerwartete Todesfälle pro Jahr. Bei Herzkreislaufstillständen kommt es nach vier bis fünf Minuten zu irreversiblen Schäden der Gehirnzellen.