
Die Grund- und Gemeinschaftsschule St. Jürgen im Mönkhofer Weg wird für 13,7 Millionen Euro saniert und mit einem Neubau auf dem jetzigen Schulhof erweitert. Der zweite Standort in der Kalkbrennerstraße wird aufgegeben. (Fotos: Sdf)
Bis 2022 sollen zwei Gemeinschaftsschulen und ein Gymnasium auf Vordermann gebracht werden. Das Possehl-Programm läuft weiter.
Die Stadt Lübeck will in den kommenden Jahren viel Geld in die Sanierung ihrer Schulen stecken. Für drei von ihnen, die Gemeinschaftsschule St. Jürgen, das Burckhardt-Gymnasium sowie die Albert-Schweizer-Schule, plant die Hansestadt weitreichende Baumaßnahmen. Bis 2022 werden hier 44,5 Millionen Euro verbaut. Das ermöglicht ein neues Bundesgesetz, das kommunale Investitionsfördergesetz (KInvFG). Aus diesen Bundesmitteln stehen Lübeck 12,3 Millionen Euro für die Sanierung von Schulen zur Verfügung, erklärt der Leiter des Gebäudemanagements (GMHL) Dennis Bunk. „Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Gebäude mindestens zehn Jahre alt sind. Das ist für uns in Lübeck kein Problem“, merkt er nüchtern an. Die meisten Schulen stammen nämlich aus den 50er und 60er Jahren und sind in einem schlechten Zustand.
Für 13,7 Millionen Euro (neun Millionen Bund, 4,7 Millionen Hansestadt) wird die bisher zweigeteilte Grund- und Gemeinschaftsschule St. Jürgen an einem Standort vereint. Bis Ende 2020 entsteht am Stammsitz im Mönkhofer Weg ein neues Gebäude. Der Komplex in der Kalkbrennerstraße wird hingegen verlassen und für den Bau neuer Wohnungen freigegeben. Nur die Turnhalle wird dort weiterhin benutzt.
„Das ist für uns eine große Chance, viele organisatorische und pädagogische Probleme zu lösen“, freut sich Schulleiter Stefan Pabst.
Die schrittweise Sanierung des Burckhardt-Gymnasiums (14,5 Millionen Euro, davon 3,3 Millionen Bund und 11,2 Millionen Hansestadt) hat bereits begonnen und wird sich bis 2022 hinziehen. Dann wird auch die Aula in neuem Glanz erstrahlen. „Die Aula ist für ein Gymnasium ein Kernbereich, die jetzige ist eigentlich eine Zumutung“, berichtet Schulleiter Kay Glasneck.
Für die Albert-Schweizer-Schule sind keine Mittel aus dem kommunalen Förderfonds vorgesehen, das Gebäudemanagement plant dennoch eine grundlegende Sanierung und deutliche Verbesserung der Räumlichkeiten. „Wir sind die einzige weiterführende Schule in Lübeck, die keine Mensa hat“, klagt Schulleiter Jan Eric Becker. Das komplexe Vorhaben mit zehn Bauabschnitten im laufenden Schulbetrieb wird voraussichtlich 16,3 Millionen Euro kosten. Um diese Summe abzudecken, ist die Bauverwaltung auf der Suche nach potentiellen Fördergebern.
„Der Bedarf an Sanierungen und Instandsetzungen ist in Lübeck sehr groß, aber bei diesen Schulen sind die Mängel so offensichtlich, dass wir jetzt handeln müssen“, erklärt Bunk die Auswahl der Schulen. Ob es so kommt, wie das Gebäudemanagement plant, wird noch die Bürgerschaft in ihrer kommenden Sitzung Ende November entscheiden.
Unabhängig von diesen drei großen Maßnahmen geht das Förderbauprojekt der Possehl-Stiftung für marode Schulen weiter. Dank der kräftigen Spende von 15 Millionen Euro wird das Gebäudemanagement Dächer, Fassaden, Brandschutzanlagen und Haustechnik an sechs Schulen ertüchtigen. Insgesamt fließen 18,3 Millionen Euro für die Baltic-Schule (6,8 Millionen Euro), die Schule Falkenfeld (4 Millionen Euro), die Gewerbeschule für Nahrung und Gastronomie (2,47 Millionen Euro), die Geibel-Schule (2,5 Millionen Euro), die Marien-Schule (1,65 Millionen Euro) sowie für das Förderzentrum Berend-Schröder-Schule (0,9 Millionen Euro). SDF