Behnk will Projekte „proaktiv“ anpacken

Nach der Einarbeitungszeit bietet Carsten Behnk jetzt auch eine monatliche Bürgersprechstunde an. (Graap)

Eutins neuer Bürgermeister zieht nach 100 Tagen Zwischenbilanz.

Von Routine im Amt will er zwar noch nichts wissen, aber „im Rathaus bin ich gut angekommen“, sagt Eutins neuer Bürgermeister Carsten Behnk (parteilos). 100 Tage nach Amtsantritt zieht der Verwaltungschef eine erste Zwischenbilanz.

Der 49-Jährige hat eine 60-Stunden-Woche, viel Zeit nahm vom ersten Tag an die Landesgartenschau ein, deren Aufsichtsratsvorsitzender der Bürgermeister ist. Vor allem galt es, beim Marketing nachzubessern. „Jetzt geht es darum, die Aufbruchstimmung, die durch die Landesgartenschau entstanden ist, zu erhalten und Projekte nicht auf die lange Bank zu schieben. Mit der Stadtsanierung geht es nun Schlag auf Schlag weiter“, betont Behnk. Großvorhaben wie den Bau der neuen Sporthalle am Güterbahnhof (am Standort wird wohl nicht mehr gerüttelt), den ZOB-Umbau und die Stadtsanierung will er „proaktiv“ – also initiativ und vorausschauend handelnd – anpacken. Gerade in puncto Innenstadtgestaltung setzt Behnk auf den offenen Dialog mit der Kaufmannschaft. „Wichtig ist, dass wir das Ganze intelligent aufziehen und Beeinträchtigungen in einem erträglichen Rahmen halten. Die Innenstadt darf während der Bauarbeiten nicht zum Erliegen kommen“, so Behnk. Durch ein aktives Baustellenmarketing – unter anderem mit Baustellenmaskottchen, Baustellenfest und Kinderbaustelle – hofft er, dies erreichen zu können. „Baustellen können interessant sein. Berlin hat seinerzeit viele Baustellentouristen angelockt.“ Ein Stopp der Maßnahmen sei nicht zielführend. Einerseits wegen der zugesagten Fördergelder, andererseits, weil die Erneuerung der Strom-, Gas- und Wasserleitungen ohnehin anstehe.

Bei all diesen Projekten ist dem Verwaltungschef die Bürgerbeteiligung ganz wichtig. Die will er Zielgruppen bezogen umsetzen und zum Beispiel Anwohner oder Kinder und Jugendliche besonders einbeziehen. Der von einer Bürgerinitiative angestrebte Bürgerentscheid zum Erhalt und zur Sanierung des Haus des Gastes an der Stadtbucht schlägt Behnk allerdings auf den Magen: „Eigentlich wollte ich meinen Amtsantritt damit nicht belasten. Ich hätte gerne die Chance gehabt, das Thema im Dialog zu lösen.“ Er appelliert an die Verantwortlichen der Initiative, sich auf den 7. Mai als Datum für den Entscheid einzulassen. „Dann wird auch der Landtag gewählt, und wir hätten einen Wahlgang weniger. Außerdem ist die dann deutlich höhere Wahlbeteiligung wichtig für die Legitimation.“ Er versicherte den Skeptikern, dass niemand Angst haben brauchte, dass vor diesem Datum Bagger anrollen und das Gebäude abreißen.

Einfach, das hat Carsten Behnk sicherlich schon vor seiner Kandidatur gewusst, wird der Job im Rathaus auch in den nächsten rund 2090 Tagen seiner Amtszeit wohl nicht. vg

Sprechstunde
Einbürgern soll sich die Bürgersprechstunde, zu der der Eutiner Bürgermeister Carsten Behnk vorgestern erstmals eingeladen hatte. Sie findet künftig an jedem zweiten Donnerstag im Monat von 16 bis 18 Uhr statt. Eine Anmeldung unter Telefon 04521/793102 ist jedoch erforderlich.
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