
Ein Ort mit Geschichte: In der heutigen Gedenkstätte an der Flachsröste wurde am 3. Oktober 1933 das KZ Ahrensbök eingerichet. (hfr)
Das staatlich organisierte Verbrechen fand in aller Öffentlichkeit statt: In der Reichsprogrammnacht am 9. November 1938 wurden unter dem Beifall eines johlenden Pöbels wurden Menschen auf die Straßen getrieben und misshandelt, Ladengeschäfte geplündert und zerstört, Gotteshäuser angezündet. „Als nicht nur Synagogen brannten“ heißt eine Veranstaltung am Sonntag, 6. November, um 15 Uhr in der Gedenkstätte Ahrensbök, Flachsröste 16.
Der Historiker Jörg Wollenberg referiert über den „9. November und seine Hinterlassenschaften in der deutschen Geschichte“. Dabei wird Wollenberg aus dem Brief eines politischen Weggefährten zitieren, der sich an das Nazi-Pogrom 1938 erinnerte, als er Jahrzehnte später wieder einen „Alptraum“ erlebte: In Hoyerswerda, Mölln, Solingen und anderswo in der Bundesrepublik zündelten wieder Rechtsextreme unter dem Beifall eines gaffenden Publikums. Außerdem will er Parallelen zur Gegenwart ziehen, denn: „Für alle sichtbar“, so der Referent, „ist ein Tabu gebrochen“. Man dürfe sich im neuen Deutschland wieder öffentlich als fremdenfeindlich bekennen.
Die Gedenkstätte ist im November sonntags von 14 bis 17 Uhr und dienstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Während der Winterpause ist das Haus Dezember bis 27. Januar sonntags geschlossen. Infos unter Telefon 04525/493060 oder online unter www.gedenkstaetteahrensboek.de.