
Das Priesterkostüm von Jörg Goller sitzt noch nicht perfekt. Sylvia Brühl bringt es schnell in Form. (KG)
Gospelchor Heaven führt „Jesus Christ Superstar“ in Gleschendorf auf.
Die Idee zu diesem gewaltigen Projekt kam der 33-jährigen Kirchenmusikerin Lena Sonntag im Hamburger Opernhaus, wo sie 2005 das Musical von Andrew Lloyd Webber auf der Bühne sah. Dass sich dieses Projekt mit dem Gospelchor Heaven 111 umzusetzen lässt, liegt an der Begeisterungsfähigkeit aller rund 80 Akteure. Zu ihnen gehört auch der Kinderchor, der ebenfalls einen kurzen Auftritt haben wird. „Die Idee war vielleicht etwas verrückt, aber ich bin total begeistert, wie toll alle mitmachen“, freut sich Lena Sonntag. „Von den Kostümen bis hin zur Tanzchoreographie ist alles aus unserem Chor heraus gewachsen.“ Sylvia Brühl sitzt seit Juni an der Nähmaschine, um die 64 Kostüme anzufertigen. Jetzt nutzt sie jede Gelegenheit zur Kostümprobe und ändert noch Kleinigkeiten, damit alle Gewänder den Akteuren bei der ersten Aufführung wie auf den Leib geschneidert sind.
Und auch die Tanzchoreographie haben die Chormitglieder selbst übernommen, schließlich haben sie mit Claudia Steinhäuser und Tanja Toth zwei Expertinnen in ihren Reihen. Um das Bühnenbild hat sich Claudia Büring gekümmert. Den letzten Schliff in Sachen schauspielerische Bühnenpräsenz hat die Opernsängerin Katharina Kühn den Akteuren verpasst. Lediglich die Tontechnik und die Band mussten engagiert werden.
Überraschend für die Chormitglieder und auch für Lena Sonntag war, wie schnell die beiden jeweils um 18 Uhr stattfindenden Vorstellungen am Sonnabend und Sonntag, 12. und 13. November, in der Gleschendorfer Feldsteinkirche ausverkauft waren. „Damit hatten wir nicht gerechnet“, erklärt Lena Sonntag. Gemeinsam fasste man deshalb den Entschluss, am Sonnabend, 12. November, um 15 Uhr zusätzlich eine Vorpremiere in der Feldsteinkirche anzubieten. „Das ist besonders für die Hauptdarsteller eine deutliche Mehrbelastung, denn um 18 Uhr folgt am selben Tag gleich die zweite Aufführung, aber so können wir dem großen Interesse am Musical gerecht werden. Neben der Pause zwischen den beiden Akten gibt es außerdem immer wieder Passagen, in denen man die Stimme entspannen und schonen kann.“ KG
Karten gibt es je nach Kategorie für 20, 15 und acht Euro. Schüler bekommen eine Ermäßigung.