Ärger wegen Lärmbelästigung

Eigentlich ist hier Tempo 30 vorgeschrieben, doch die Anwohner der Kolberger und der Bergstraße beklagen die erhöhte Lärmbelästigung, die durch zu schnelle Autofahrer und die Pflasterung hervorgerufen wird. (HÖ)

Anwohner der Bergstraße und der Kolberger Straße fordern Bodenwellen zur Temporeduzierung.

Die Kolberger und die Bergstraße wurden von der Gemeinde Stockelsdorf runderneuert und haben dabei ein Pflaster anstelle der von den Anwohnern gewünschten Asphaltdecke bekommen. Seitdem klagen sie über eine erhöhte Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr.

„Wir können nicht mal bei geöffnetem Fenster schlafen“, schimpft Birger Oloff aus der Kolberger Straße. Und Klaus Bieber aus der Bergstraße beklagt: „Unser Wohnzimmerfenster geht zur Straße raus.

Wenn da ein Auto vorbeifährt, kann ich den Fernseher ausschalten.“

Von Anfang an haben sich die Anwohner beider Straßen gegen die Verwendung des Pflasters gewehrt und eine Asphaltdecke befürwortet. Nicht nur wegen der Lärmentwicklung, sondern auch wegen der Mehrkosten gegenüber Asphalt, weil die Anwohner über die Straßenbaubeiträge an den Kosten der Erneuerung beteiligt wurden. „Die Bürgerbeteiligung war ein Witz“, so die Anwohner einhellig, „unsere Bedenken wurden überhaupt nicht berücksichtigt.“ Klaus Bieber erklärt: „Die Straße ist optisch hübsch geworden, gar keine Frage, aber handwerklich ist sie katastrophal.“

Die Verwaltung hingegen hatte die Verwendung des Pflasters in der Anwohnerstraße von Anfang an favorisiert, weil es bei erforderlichen Arbeiten im Untergrund einfacher zu handhaben ist und auch einfacher in der Pflege sein soll. Die Politik stimmte deshalb dem Ausbauplan zu. Zudem weist die Verwaltung darauf hin, dass es sich um eine Anwohnerstraße handelt, in der nur Tempo 30 erlaubt ist.

Das halten die Anwohner jedoch für einen Witz. „Hier hält sich niemand an das Tempo“, so die einhellige Beobachtung. Sie fordern, dass die Autofahrer durch Maßnahmen wie den Einbau von Bodenwellen und Einbuchtungen zum langsamen Fahren gezwungen werden. Außerdem fordern sie Geschwindigkeitsmessungen und Radarfallen.

Das hat die Gemeinde getan, wie der amtierende stellvertretende Bürgermeister Andreas Gurth betont: „Die Gemeinde Stockelsdorf hat in den Straßenzügen mehrere Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, so genannte Piktogramme zur Geschwindigkeitsreduzierung auf die Fahrbahn aufgebracht und lässt die Fugen regelmäßig nachsanden.“

Auch Lärmschutzgutachten habe die Gemeinde erstellen lassen, so Gurth. Welche zu dem Ergebnis kommen, dass „Bei Einhaltung der Geschwindigkeit bleibt das Fahrgeräusch untergeordnet, das Motorgeräusch im Vordergrund“, zitiert Gurth aus dem ersten Gutachten. Ergänzend seien die Fahrgeräusche von einem weiteren Ingenieurbüro nach der Verkehrslärmschutzverordnung beurteilt worden.

Dieses komme zu dem Ergebnis, dass „die Immissionsgrenzwerte nach der Lärmschutzverordnung für reine und allgemeine Wohngebiete eindeutig unterschritten werden.“ HÖ

Mehr zum Thema
Für die Erneuerung der beiden Straßen werden die Anwohner gemäß der Straßenbaubeitragssatzung der Gemeinde Stockelsdorf an den Kosten beteiligt. Gegen die Erhebung von Straßenbaubeiträgen in Städten und Gemeinden läuft zurzeit eine landesweite online-Petition, mit der die Abschaffung der Straßenbaubeiträge gefordert wird. Stattdessen sollen dafür Steuergelder verwendet werden. Weitere Infos dazu unter openpetition.de/!phmjd.
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