Der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer will das Gebiet so vor weiteren Großprojekten schützen.
Der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer wirbt dafür, den bestehenden alten Wald auf dem Priwall als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Der Grund: Das touristische Großprojekt Priwall Waterfront habe auf der Halbinsel bereits „den Verlust von zirka 17000 Quadratmetern Waldfläche bewirkt“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Der verbleibende Priwall-Wald soll nach dem Willen der Landschaftsschützer seine Funktion für Landschaftsbild und Lokalklima behalten und durch den neuen Status vor möglichen späteren Großprojekten geschützt werden.
Das Landschaftsschutzgebiet Küstenwald Priwall würde dann den größten Teil der naturnahen, nicht durch Baumaßnahmen beeinträchtigten Bereiche der zusammenhängenden älteren Gehölzbestände nördlich der Mecklenburger Landstraße in einer Gesamtgröße von etwa 13 Hektar beinhalten. „Zusammen mit den unter Biotopschutz stehenden Dünenbereichen am Priwall-Ostseestrand wäre dann die gesamte ostseetypische Serie der natürlichen Dünenentwicklung vom Spülsaum des Meeres bis zu den alten Dünenwaldbeständen an der Mecklenburger Landstraße für heutige und künftige Generationen gesichert“, schreibt der Landschaftsschutzverein. Im alten Priwall-Wald leben viele seltene Singvogelarten, unter anderem Nachtigall, Großer Buntspecht, Grünspecht, Kolkrabe, Zwergschnäpper, Neuntöter und Waldohreule.
Das vorgeschlagene Schutzgebiet umfasst laut Plan allerdings auch die Spitze beim Passathafen, auf der die Kanuten ihren Platz haben. Dort soll eigentlich ein Hotel entstehen. „Das wird sicher noch ein Diskussionsgegenstand“, sagt Matthias Braun vom Landschaftspflegeverein. Er hat die Spitze auch deshalb mit in seinem Plan aufgenommen, damit ernsthaft darüber nachgedacht wird, wie es später dort aussieht. „Es geht ja auch um Landschaftsästhetik.“
Aus der Politik gibt es bereits erste Reaktionen: Die Fraktion der GAL (Grün Alternativ Links) hat den Vorschlag in einer Pressemitteilung bereits begrüßt. Von der SPD wurde Matthias Braun zu Anfang Oktober nach Lübeck eingeladen. Entscheiden muss am Ende die Lübecker Bürgerschaft, frühestens in ihrer November-Sitzung. HN