
Die Alzheimertage bieten in Lübeck und Bad Schwartau vom 14. bis zum 25. September Informationen, Beratung und auch Unterhaltung.
Kathrin Fuhrmann würfelt. „Welche Farbe bist du?“, fragt sie den Mann, der neben ihr am Spieltisch sitzt. „Ich habe einen grünen Stein vor mir. Dann bin ich wohl grün“, antwortet dieser und lächelt. Zusammen mit zwei anderen Gästen spielen die beiden „Mensch ärgere dich nicht“. „Das spielen unsere Gäste sehr, sehr gerne“, sagt Fuhrmann. Die Bad Schwartauerin ist die stellvertretende Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung. „Spiele, Musik und Bewegung sind der Königsweg für die Linderung der Demenz. Wir versuchen dadurch, das Selbst zu stärken, das verlorengegangen ist.“
Ein Tanztee (25. September, 15 Uhr, Tagespflege Memoritas) gehört daher auch zum Programm der 13. Alzheimertage, die in vom 14. bis zum 25. September in Lübeck und Bad Schwartau stattfinden. Und dazu noch die Lesung „Die Akte Auguste D.“ (20. September, 19.30 Uhr, Museum Bad Schwartau) und das Theaterstück „Ich erinnere mich genau“(15.9., 19.30 Uhr, VHS Lübeck am Falkenplatz). Wichtigster Bestandteil der Veranstaltungsreihe sind die öffentlichen Informationsstände. Mitarbeiterinnen der Alzheimer Gesellschaft und der Pflegestützpunkte beider Städte werden an mehreren Tagen zu allen Themen rund um das Krankheitsbild Demenz beraten. „In diesem Jahr wagen wir, mit unseren Informationsständen in Supermärkte zu gehen“, erklärt die Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft, Heidi Damberg. Und zwar auf dem Markt in Bad Schwartau (14.9., 9 bis 13 Uhr), in den Sky-XXL-Märkten in Buntekuh und auf Marli (21.9., 10 bis 13 Uhr), und in den Famila-Märkten in Herrenwyk und an der Schwartauer Landstraße (22.9., 10 bis 13 Uhr). „Das ist ein Wagnis, weil das Thema noch mit sehr viel Scheu behaftet ist. Viele sagen: ‚ich habe mit der Krankheit nichts zu tun’ und laufen weg.“
Demenz gehe aber alle an, betont Heidi Damberg. Nicht nur, weil die Anzahl der Erkrankten steigt. „In Lübeck und Umgebung sind es rund 5000, die Dunkelziffer ist aber deutlich höher“, sagt Heidi Damberg. Sondern auch, weil alle Menschen lernen müssten, wie man sich Dementen gegenüber verhalten sollte. „Ein Blinder trägt sein Erkennungszeichen, und da weiß die Kassiererin, die Bankangestellte oder der Polizeibeamte, wie man helfen kann. Die Demenz sieht man den Leuten aber nicht an.“
Karin Claus vom Pflegestützpunkt Lübeck hofft, dass pflegende Angehörige, die jetzt im Verborgenen ihre erkrankten Väter, Mütter oder Ehepartner betreuen, sich an den Info-Ständen beraten lassen.
„Es ist immer noch so, dass viele zu spät Hilfe suchen. Und das nicht nur aus Scham, sondern auch aus Unkenntnis.“ »Mehr unter www.alzheimer-luebeck.de/de/veranstaltungen/