Hunde dürfen in Scharbeutz erst ab November an den Strande

Susann Wittorf mit Sammy

An den Hundestränden der Lübecker Bucht gibt es derzeit nur ein Thema, und das ist die Frage, ab wann Hund und Herrchen wieder zu langen Strandspaziergängen aufbrechen dürfen. Bisher war dies vom 1. Oktober bis zum 1. April möglich und lockte nicht nur zahlreiche Hundebesitzer, sondern auch Reiter in der Vor- und Nachsaison an den Strand. Doch jetzt könnte sich das ändern, denn laut einer Änderung des Landesnaturschutzgesetzes dürfen die Vierbeiner dann erst ab dem 1. November auch außerhalb der ausgewiesenen Hundestrände an den Strand. Schuld daran ist der geänderte Paragraph 32, in dem es heißt: „Das Mitführen von Hunden ist auf Strandabschnitten mit regem Badebetrieb in der Zeit vom 1. April bis zum 31. Oktober verboten, wenn nicht die Gemeinde im Rahmen einer zugelassenen Sondernutzung etwas anderes bestimmt.“
Die Gemeinden können im Rahmen einer Sondernutzung von der Änderung des Landesnaturschutzgesetzes abweichen und bei den bisherigen Fristen bleiben. Nachdenklich äußert sich die Timmendorfer Marketingleiterin Silke Szymoniak. „Da schlagen zwei Herzen in der Brust der Touristiker. Zum einen freuen wir uns darüber, dass verstärkt Urlauber mit Hund anreisen, zum anderen möchten wir die Saison verlängern und dazu gehört auch, dass wir für touristische Aktionen die Strandkörbe länger am Strand stehen lassen. Da ist das Miteinander schwierig.“
Der Scharbeutzer Bürgermeister Volker Owerien steht der Diskussion, ob die Vierbeiner nun am 1. Oktober oder erst am 1. November an den Strand gehen dürfen, gelassen gegenüber, denn mit jeweils einem Hundestrand in Scharbeutz und Haffkrug sowie dem größten Hundeauslauf Deutschlands, der sich in Klingberg befindet, stünden Hundehaltern genügend Ausweichmöglichkeiten in der Gemeinde Scharbeutz zur Verfügung.
Bei den Hundebesitzern stoßen die möglichen neuen Fristen auf völliges Unverständnis. „Ich finde es wirklich schade, wenn wir erst im November an den Strand dürften. Man müsste Unterschriften für eine Petition sammeln“, erklärt Susann Wittorf aus Hannover.
„In unseren Breiten liegen die Leute doch sowieso im Oktober nicht mehr am Strand. Da kann doch der Strand für Spaziergänge mit Hund genutzt werden“, sind sich Marlies und Margarete Grube einig, die mit ihren Labradorhündinnen Thessy und Gilda regelmäßig von Lübeck nach Haffkrug fahren. Eine Meinung, die auch Petra Liebs aus Mariental in der Nähe von Wolfsburg teilt, die jedes Jahr mit ihrer Hündin Shary nach Haffkrug kommt. In diesem Jahr sind auch die Kinder und Enkel mit dabei. Dunja Stamereilers aus Hamburg hat noch eine andere Idee: „Mein Chiwawa Memphis liebt das Wasser. Ich bin dafür, dass man grundsätzlich ab 20 Uhr mit dem Hund am Strand spazieren gehen darf, denn um die Uhrzeit sind die Badegäste doch schon längst wieder weg.“
Dass keine Hundehaufen am Strand zurückbleiben, ist für die Hundebesitzer selbstverständlich. KG

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