Salonquartett feiert 20-jähriges Bestehen

Das Salonquartett im Gründungsjahr 1996: Thomas und Christine Sellmann, Martin Karl-Wagner (hinten) und Thomas Goralczyk. (hfr)

Beschwingt und unterhaltsam: Die Künstler um Martin Karl-Wagner veröffentlichen zum Jubiläum eine Live-CD.

Was Max Raabe und das Palast-Orchester auf der großen Bühne tun, erledigt Wagners Salonquartett in den kleinen Konzertsälen: Seit genau 20 Jahren arbeiten die vier Künstler um den Eutiner Musikmanager Martin Karl-Wagner daran, die Salonmusik wieder salonfähig zu machen – mit Erfolg! Zum Jubiläum laden Karl-Wagner (Querflöte und Kontrabass), Thomas Goralczyk (Klavier), Juliana Soproni (Violine) und Klaus Liebetrau (Fagott) nicht nur zu einer Reihe von Konzerten ein, sie präsentieren auch eine frisch gepresste Live-CD.

Karl-Wagner und Goralczyk kennen sich seit 1995 und spielten zusammen in der früheren Eutiner Kultband „Vorsicht Schnulze“. Als dann mit Christine und Thomas Sellmann zwei ehemalige Lübecker Studienkollegen bei Karl-Wagner anklopften und über die Gründung eines Klassik-Ensembles sinnierten, war die Idee für das Salonquartett geboren. „Ich hatte noch Unmengen Noten vom Strausswalzer bis zum ,Kleinen, grünen Kaktus‘. Und die Besetzung war ideal. Sie ließ uns auf der einen Seite sehr viele künstlerische Freiheiten – man kann improvisieren und herrlich ,schmalzen‘. Andererseits hatte das Ensemble genau die richtige Größe, um auch privat gebucht werden zu können. Ein Salonorchester wäre für die Region eine Nummer zu groß gewesen“, berichtet Karl-Wagner.

Der erste Auftritt fand im Sommer 1996 statt: ein Kurkonzert vor dem Haus des Gastes in Eutin. „Und prompt kamen die nächsten Anfragen. Inzwischen haben wir uns ein Repertoire von rund 400 Stücken erarbeitet. Da sind auch klassische Sachen oder Swing dabei, und ab und zu holen wir uns Sänger dazu“, erzählt Karl-Wagner. Nach sechs Jahren schieden die Sellmanns aus, und mit Juliana Soproni und Klaus Liebetrau wurden neue, kongeniale Partner gefunden. Alle vier haben Spaß an der Musik, „und das hören die Zuschauer“, meint Thomas Goralczyk. „Es funktioniert wahrscheinlich auch deswegen so gut, weil wir nicht andauernd das Gleiche machen, sondern immer wieder neue Programmideen umsetzen.“ Zwei weitere Erfolgfaktoren: „Wir spielen die Stücke nicht bierernst herunter. Die Salonmusik hatte schon immer den Schalk im Nacken, und so muss es auch klingen“, sagt Chef-Arrangeur Karl- Wagner. Außerdem vermittelt er durch seine charmant-heiteren Moderationen viel Hintergründiges über die Kompositionen und die damalige Zeit. Immerhin erstreckt sich der Zeitraum der Salonmusik über 100 Jahre. In Programmen und Revuen wie „Auf 80 Tasten um die Welt“, „Choral am Ende der Reise: Der Untergang der Titanic“ oder „Von Meereswellen und Strandnixen“ spielt das Quartett Melodien von 1840 bis 1940.

Der Auftrittsschwerpunkt der vier Künstler liegt im norddeutschen Raum, aber auch in München, Berlin, Köln und Dresden haben sie schon musiziert. „Am schönsten war eine Mittelmeerkreuzfahrt auf der Astor. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Neapel haben wir auf dem Achterdeck die ,Caprifischer‘ gegeben – kitschig schön“, schwärmt Karl- Wagner. Das Jubiläumskonzert gibt Wagners Salonquartett an seiner Lieblingsspielstätte: im idyllischen Jagdschlösschen am Ukleisee in Eutin-Sielbeck. Am Sonntag, 21. August, um 20 Uhr ist ein buntes Programm aus dem Repertoire des Ensembles umrahmt mit vielen kleinen Geschichten aus 20 Jahren Konzerttätigkeit geplant. Ein Jubiläumskonzert für jedermann – gratis und open air – findet am Donnerstag, 25. August, um 15 Uhr auf dem Eutiner Marktplatz vor dem Restaurant „Markt 17“ statt.

Eintrittskarten und die brandneue Jubiläums-CD „Blüthen der Salonmusik“ gibt es bei der Tourist-Info Eutin am Markt 19, Telefon 04521/709734.»www.salonquartett.de

vg
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