
Arbeiten an einem gemeinsamen Pastoralkonzept für eine Großpfarrei (von links): Pfarrer Dr. Bernd Wichert, Hans Rost, Stefanie Mevenkamp, Gerd Huëp und Hubertus Lürbke. (Marco Heinen)
Vier katholische Gemeinden schließen sich mit weniger Personal zum Pastoralen Raum Ostsee-Holstein zusammen.
Die katholische Kirche im Erzbistum Hamburg ist im Umbruch. Die Zahl der Katholiken sinkt, und auch die Zahl der Priester geht zurück. Deshalb stellen sich die einzelnen Pfarreien jetzt neu auf und schließen sich zu Großpfarreien zusammen. Im östlichen Holstein werden ab Herbst 2017 die Pfarreien von Oldenburg, Plön, Eutin und Neustadt eine Einheit bilden.
Der sogenannte „Gemeinsame Ausschuss“ der beteiligten Gemeinden hat jetzt ein Pastoralkonzept verabschiedet.
Gut 12000 Katholiken leben zwischen Preetz und Neustadt, Fehmarn und Ahrensbök. Rund 400 von ihnen sind ehrenamtlich vor Ort engagiert. Ohne sie würde es in der Jugendarbeit und vielen anderen Bereichen schon heute mau aussehen. Künftig werden die Ehrenamtler jedoch immer bedeutender, denn der Pastorale Raum wird auf lange Sicht mit 4,5 Stellen für hauptamtliche Mitarbeiter auskommen müssen. Derzeit verfügen die Pfarreien zusammen noch über zehn Stellen. „Umso wichtiger wird es sein, ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Viele Leute können sich nicht mehr langfristig binden“, meint Ausschussmitglied Gerd Huëp. Künftig solle weniger die Frage „Was brauchen wir?“ im Mittelpunkt stehen, als vielmehr die Fähigkeiten und Interessen der Ehrenamtler.
Kirche will mehr Urlauber und Kurgäste ansprechen
„Getragen wird das Konzept von dem Willen, sich als offene Kirche zu präsentieren“, erläutert Pfarrer Dr. Bernd Wichert aus Eutin. Daher ist eine weitere zentrale Botschaft des Pastoralkonzepts, dass die Katholiken vor Ort vor allem auch für Urlauber, Kurgäste und Reha-Patienten da sein wollen. „Die 17 Kur- und Rehakliniken, zahlreiche Spezialkliniken und Krankenhäuser und über 30 Senioren- und Pflegeheime sind ebenso prägend für die Region wie die zahlreichen Touristen, die vor allem aus katholischeren Gegenden Deutschlands in den Norden kommen, um hier Urlaub zu machen.“ In der Saison kommen zwei katholische Urlauber auf einen einheimischen Katholiken, das hat die Bestandsaufnahme zum Pastoralen Raum ergeben. Hier will sich die Großpfarrei einer besonderen Herausforderung stellen:
Weil es längst nicht nur die Kirchstandorte oder katholischen Einrichtungen sind, an denen Menschen den Kontakt zur Kirche suchen, sondern vor allem auch Fach- und Rehakliniken sowie Senioreneinrichtungen, will sich die Großpfarrei künftig verstärkt in die „Tiefe des Raumes“ gehen.
Wie die Großpfarrei endgültig heißen wird, ist noch offen, das Pastoralkonzept aber kann ab sofort im Internet unter www.kathkirche-eutin.de eingesehen werden. vg