
Rund 200000 Bienen leben und arbeiten auf dem Dach der Musik- und Kongresshalle. (MuK)
Dritter Jahrgang verspricht ein besonderes Geschmackserlebnis.
An die 200000 fleißige Bienen haben die letzten Wochen auf dem Dach der MuK und in der Umgebung gearbeitet. Nun kann geerntet werden: Imker Matthias Neff freut sich über einen guten Ertrag von rund 100 Kilogramm Honig. Der dritte Jahrgang des beliebten Honigs ist ab Mitte September in der Musik- und Kongresshalle bei tips&TICKETS erhältlich. Ein 250-Gramm-Glas kostet drei Euro, die Menge ist limitiert. Noch mehr Honigvielfalt aus Lübeck kann bei dem Ehepaar Neff unter der Telefonnummer 0163 / 8632842 bestellt werden.
Obwohl der Lübecker Sommer bisher nicht sehr bienenfreundlich war, kann sich die Ernte des MuK-Honigs sehen lassen. Denn die vier Bienenvölker auf dem Dach der MuK profitieren von der Blütenvielfalt ihrer städtischen Umgebung: Hier finden die Bienen im Sommer mehr Nahrung als im ländlichen Raum. Alles, was auf Balkonen, privaten Gärten oder öffentlichen Grünflächen im Umkreis von ca. drei Kilometern blüht, ist für sie ein willkommenes Ziel. Die Vielfalt der Blüten sorgt ganz nebenbei für ein besonders schmackhaftes Endprodukt: „Honigernte ist wie Weinlese“, sagt Imker Neff, „die Blütenzusammensetzung entscheidet über die Ausprägung des Honigs.“ Auf dem Land dagegen herrschen heutzutage eher Monokulturen vor; zudem ist die Bewirtschaftung oft so intensiv, dass für die Nektar-Sammler dort nicht viel zu holen ist.
Bienen zählen inzwischen zu den bedrohten Arten. Menschen und schädliche Umwelteinflüsse machen ihnen das Leben oft schwer. Die Natur braucht die Arbeit der Bienen aber dringend – ihre Bestäubungsleistung ist alternativlos. Für die MuK sind die Bienenvölker daher auch ein kleiner aber wichtiger Beitrag zum Thema Umweltschutz und Artenvielfalt. Das sieht auch Ehepaar Neff so: Für sie ist die Imkerei mehr als ein Hobby und inzwischen zu einem naturnahen Lebensgefühl geworden.