Kinder und Jugendliche haben ihre Vorschläge für die geplante Flaniermeile im Bauausschuss vorgestellt. Mit den Linden hat sich der Umweltausschuss beschäftigt.
Ein Piratenschiff als Spielplatz, Anglerstege, Wasserspender, Wände zum Sprayen, Sportgeräte für ältere Jugendliche, nach Blumen riechende Toiletten und eine Schwebefähre zu den Media Docks: Das ist, was das Kinder- und Jugendkulturhaus Röhre an der Untertrave wünscht. Mit Stolz und Freude präsentierten die Kids nun ihre Ideen für die Umgestaltung der Flaniermeile den Experten und den Politikern im Bauausschuss. Dass auch die Meinung und die Wünsche der jüngsten Generationen von den Stadtplanern angehört werden, hatten Bürger auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung vor drei Monaten gefordert.
Die Leiterin der Röhre, Bärbel Pfanne, lobte die „sehr produktive Gespräche mit der Verwaltung und den Stadtplanern“ ebenso wie den Ideenreichtum der Jugendlichen. „Es gibt ganz gute Anregungen darunter“, bestätigte Christine Koretzky, Welterbebeauftragte der Hansestadt Lübeck. An Sport- und Fitnessgeräte speziell für ältere Jugendliche war bisher nicht gedacht worden, auch „die Wasserspender sind eine sehr gute Idee“, sagte Koretzky. Dem Vorschlag, die Behausungen der Mülltonnen für die Sprayer der Röhre freizugeben, stimmten die Planer ebenfalls zu. Stege für Angler und Kanuten seien von Anfang an vorgesehen gewesen. Für einen großen Spielplatz im Form eines Piratenschiffes fehle allerdings der Platz, für eine Schwebefähre zu den Media Docks das Geld und die rechtlichen Voraussetzungen.
Im Bauausschuss wurde auch über die umstrittene Bushaltestelle neben der Eisdiele an der Untertrave Ecke Holstenbrücke diskutiert. Die Planer möchten sie gerne abschaffen, da die Straße für den Autoverkehr verengt wird und am Holstentor sowieso eine nahe gelegene Haltestelle vorhanden ist. Der Bauausschuss hatte vor einem Monat mit einer Stimme Mehrheit allerdings überraschend entschieden, den Haltepunkt zu erhalten. Nun haben die Politiker wohl doch Bedenken bekommen. Jetzt wollen sie prüfen lassen, inwieweit diese Haltestelle den Verkehrsfluss beeinträchtigt.
Im Umweltausschuss waren die Linden an der Untertrave wieder Thema. Senator Ludger Hinsen (CDU) erläuterte auf Anfrage der Grünen die Meinung der Umweltbehörde zur geplanten Fällung der 48 Bäume. Er bezog sich dabei auf ein Gutachten, das auch mit Hilfe eines mobilen Röntgengeräts zur Messung der Wurzelballen erstellt wurde. Im Ergebnis würden die schwach entwickelten Linden die Umbaumaßnahmen an der Untertrave nicht überleben. „Wir haben keine Bedenken gegen das Fällen der Linden, zumal eine Neubepflanzung vorgesehen ist.“ SDF