
Prof. Klaus-Peter Wolf-Regett (Possehl-Stiftung) , Senatorin Kathrin Weiher (Mi.) und VHS-Leiterin Christiane Wiebe besuchen die Teilnehmer im Kursmodul 3 ‚Deutsch für alle‘ in der alten Schule Moisling. (KvD)
Ein VHS-Integrationsprojekt für Flüchtlinge wird von der Possehl-Stiftung gefördert.
Ende Mai hat die VHS Lübeck mit der ehemaligen Schule Moisling an der August-Bebel-Straße an ihrem nunmehr fünften Standort den Kursbetrieb aufgenommen. Dort laufen seither die Fäden für den Kursbetrieb für alle erwachsenen Flüchtlinge zusammen, für die das Bundesamt für Migration keine Kurskosten übernimmt.
Damit auch Flüchtlinge aus allen anderen Ländern – die der Hansestadt zugewiesen wurden und die keine gute Bleibeperspektive haben – einen Sprachintensivkurs besuchen können, hat die Stadt Lübeck im Herbst 2015 das wegweisende Konzept „Deutsch für alle“ aufgelegt. Die Possehl-Stiftung übernimmt hierbei die entsprechenden Kurskosten für das Projekt, das zunächst bis Ende 2017 läuft.
„Wir sind sehr dankbar für die großzügige Unterstützung der Possehl-Stiftung. Mit diesem vermutlich einzigartigen Konzept in Deutschland leisten wir, was aus unserer Sicht auch überregional nötig wäre: eine flächendeckende Deutschförderung für alle zu uns kommenden Flüchtlinge zu gewährleisten“, erläutert VHS-Leiterin Christiane Wiebe.
„Wir wissen das Konzept ,Deutsch für alle’ mit der Federführung bei der VHS in kompetenten Händen und fördern diese wichtige Aufgabe mit zunächst 500000 Euro wirklich gerne“, ergänzt Prof.
Klaus-Peter Wolf-Regett, stellvertretender Vorstand des Possehl-Stiftungsvorstandes.
Nach kurzer Herrichtungszeit und der Einstellung von zehn neuen Mitarbeiter starteten in der August-Bebel-Straße acht Modulkurse, in denen gleichzeitig etwa 130 Teilnehmer unterrichtet werden.
Jedes der acht Module dauert etwa fünf Wochen (20 Stunden pro Woche), nach acht Monaten und dem Durchlauf aller Module erfolgt die Prüfung mit dem Deutsch-Test für Zuwanderer. Je nach Bedarf sorgt die VHS auch für Kinderbetreuung, während die Mütter an den Deutsch-Kursen teilnehmen.
„Wer schwänzt oder mehr als viermal unentschuldigt fehlt, fliegt raus“, so Senatorin Kathrin Weiher. „Denn wer auf fremde Kosten lernen darf, hat auch die Verpflichtung, sich an die Rahmenbedingungen zu halten. Da sind wir knallhart.“
Interessierte ohne BAMF-Kursberechtigung können sich am neuen Standort in Moisling künftig zu den neuen Öffnungszeiten dienstags von 9 bis 12 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr informieren und beraten lassen – oder, wie gehabt in der VHS-Falkenplatz. KvD