
Stephan Pieper-Teschendorff (v. li.) und seine Frau Steffi, Helen Schiffer, Friederike Garbe, Astear Tewele mit Tochter Maria und Marion Olschewski leben in einer Familiengemeinschaft im Agape-Haus. (KvD)
Friederike Garbe will Schutzsuchenden Geborgenheit und familiäre Strukturen bieten.
„Unser Haus ist in den letzten Wochen und Monaten international geworden“, freut sich Friederike Garbe. Sie und ihr Mann Günter bewohnen im Parterre nur einen kleinen Teil des 650 Quadratmeter großen Agape-Hauses an der Mengstraße 62. Der größte Teil gliedert sich in Wohnungen und Appartements, in denen schwangere Frauen, Mütter und Familien leben, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden.
„Die Nationalitäten der Menschen, mit denen wir leben, hat sich verändert. Derzeit wohnen eine syrische und eine Familie aus dem Iran bei uns. Dazu Mütter mit Kindern aus Kenia, Eritrea, Afghanistan und natürlich aus Deutschland“, erläutert Friederike Garbe. Das jüngste Mitglied der Familiengemeinschaft ist Maria. Sie erblickte am 10. Juni im Marienkrankenhaus das Licht der Welt.
„Ich komme aus Eritrea bin seit zwei Jahren in Deutschland. Die Diakonie war mir dabei behilflich, dass ich hier einziehen konnte“, freut sich Astear Tewele, die junge Mutter der kleinen Maria.
Reza A. ist Jurist und vor sieben Monaten mit seiner Frau Eli und Tochter Hasti aus dem Iran in das Agape-Haus gekommen. „Wir erhalten hier viel Hilfe, haben mit Deutschen familiären Kontakt, die Kinder können miteinander spielen und wir fühlen uns sehr wohl hier“, so Eli. „Sinn unserer Lebensgemeinschaft ist es, einen Ort der Geborgenheit zu bieten, an dem Menschen in unterschiedlichen Lebensumständen ein Zuhause finden. Und durch die Flüchtlingssituation haben sich auch die Anforderungen an unsere Hilfen verändert“, ergänzt Friederike Garbe. Daher möchte sie einen Teil der Räumlichkeiten (für zirka 60 Personen) zur Verfügung stellen, in denen zum Beispiel Deutschkurse angeboten werden können. „Während der Kurse können wir dann die Kinder der Teilnehmer hier im Haus in unserem Spielkeller oder draußen betreuen. Diese Möglichkeit fehlt vielen Müttern“, weiß Friederike Garbe.
Unterstützung wünscht sie sich auch für die Bewohner des Agape-Hauses. „Für nur 40 Euro im Monat bieten wir einen täglichen Mittagstisch. Aber auch dieses Geld haben viele einfach nicht zur Verfügung. Da wäre es schön, wenn jemand eine ,Patenschaft’ übernehmen und das Geld monatlich – gegen eine Spendenbescheinigung – zur Verfügung stellen würde“, so ihr Vorschlag. KvD