
Margund Eggebrecht findet den Beschluss bedauerlich.
Bürger reagieren mit Unverständnis auf Bauausschuss-Beschluss.
Im „Edeka Jens“- Markt in Niendorf gibt es nur ein Thema, und das ist die Verzögerung des geplanten Neubaus. Wie ein Lauffeuer hat sich herumgesprochen, was bei der Bauausschusssitzung 9. Juni passiert ist. Die Kunden sind enttäuscht und frustriert, weil der Bauausschuss von Timmendorfer Strand seinen erst im September 2015 gefassten Beschluss kippte und damit eine Bauverzögerung von mindestens einem Jahr für einen größeren Supermarkt verursachte.
Mit Unverständnis reagierten die meisten Bürger darauf, dass einige Mitglieder des Bauausschusses sich scheinbar so wenig mit den Rahmenbedingungen für einen Bauantrag auseinander gesetzt hatten, dass sie beispielsweise glaubten, dass die darin festgelegte Geschosshöhe für den Bauherren nicht bindend sei. „Ich bin empört, dass jemand entscheidet, der nicht gut informiert ist“, erklärt Gisela Gott, und steckt an der Kasse des Edeka-Frischemarktes eine Packung Eis in ihre Einkaufstasche. Ihre Meinung bezieht sich auf die chaotischen Verhältnisse während der Ausschusssitzung, bei der viele Zuhörer den Eindruck hatten, dass die Ausschussmitglieder nicht über fundiertes Wissen verfügten.
„Das ist typisch für uns. Da wird vor nicht einmal einem Jahr entschieden – und dann so was. Das ist für mich unvorstellbar. Ein richtiger Markt und ein paar zusätzliche Parkplätze, das wäre toll gewesen“, findet Heinz Redlich.
„Ob der Markt ein Jahr früher oder später kommt, das regt den Investor mehr auf als uns. Ich kann aber verstehen, dass Herr Jens sich mokiert, denn das ist fast Wortbruch“, findet Eva Peters. „Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen Tiefgarage und Parkdeck. Ich bin zufrieden mit diesem Markt, und wenn es ein größeres Sortiment gäbe, würde ich nicht mehr so oft zum Einkaufen nach Travemünde fahren“, so Peters.
Die 81-jährige Niendorferin Margund Eggebrecht ist traurig: „Ich finde es sehr bedauerlich, habe aber die große Hoffnung, dass es dennoch zu einem Neubau kommt. Als Busfahrerin ohne Auto würde ich mir gerne den Weg in den Nachbarort ersparen, um dort einkaufen zu gehen. Außerdem finde ich das Personal bei ,Edeka Jens’ sehr freundlich und drücke ihnen und mir deshalb die Daumen, dass es dennoch zum Erfolg führt.“
Reimer Jens sen. hatte bereits direkt im Anschluss an die Bausschusssitzung versöhnliche Töne angeschlagen. „Wir als Unternehmen bedauern die gefallene Entscheidung, wollen aber keine Antihaltung gegen die Gemeinde einnehmen. Das ist uns sehr wichtig. KG