Entspannte Situation mit Flüchtlingen in Schwartau

Trotz sinkender Zuweisungen bleibt die Zahl der Unterkünfte konstant.

Die Stadt Bad Schwartau steht in Sachen Unterbringung und Integration von Flüchtlingen gut da. So lautet der aktuelle Stand, über den Ordnungsamtsleiter Bernd Kubsch und Lena Middendorf, Koordinatorin der Flüchtlingshilfe bei der Lebenshilfe Ostholstein, jetzt im Ausschuss für Soziales, Senioren, Kultur und Sport informierten.

215 Erwachsene und 115 Kinder leben zurzeit in den Unterkünften. „Die Hauptgruppe sind Syrer“, so Kubsch und nannte die Zahlen: 151 Syrer, 77 Iraker und 35 Afghanen sind die zahlenmäßig größten Gruppen von Asylbewerbern.

Die Stadt hat zurzeit 34 Wohnobjekte angemietet. Im Bahnhof leben gegenwärtig 73 Menschen, in der Unterkunft am Stockelsdorfer Weg 42. Noch nicht belegt ist die Containersiedlung am Pohnsdorfer Weg, die laut Ordnungsamtschef Ende Juni/Anfang Juli bezugsfertig sein wird.

Trotz sinkender Flüchtlingszahlen wird die Stadt an dem Standort festhalten. Im Moment sei es zwar ruhig, so Kubsch, aber man wisse nicht, was noch komme, sagte er mit Verweis auf den zu erwartenden Familiennachzug. „Wir müssen eine größerer Anzahl von Unterkünften vorhalten. Wir sind auf jeden Fall gut vorbereitet.“ In diesem Jahr soll Bad Schwartau 421 Flüchtlinge aufnehmen, 106 wurden bereits aufgenommen.

Die ausreichende Zahl von Unterkünften kann auch wegen der veränderten Residenzpflicht von Bedeutung sein, worauf Lena Middendorf hinwies. „Die Flüchtlinge werden länger als bisher an einem Ort bleiben.“ Konkret heißt das, dass Menschen nicht nur während des Asylverfahrens an den Ort gebunden sind. „Wir haben also eine veränderte Ausgangslage“,erklärte Middendorf.

Dies habe auch Einfluss auf die tägliche Arbeit der Integrationslotsen. Von zentraler Bedeutung bei der Integration sei die Information – zum Beispiel der Anwohner, die in Nähe einer Containerunterkunft wie an der Kaltenhöfer Straße leben. Eines der Konfliktfelder sei die Müllentsorgung beziehungsweise -trennung, über die die Migranten informiert werden müssten, in machen Fällen auch Ruhestörungen oder der Aufenthalt größerer Gruppe auf dem Bahnhofsgelände. Die Lebenshilfe hat bereits Kita-Mitarbeiter im Umgang mit traumatisierten Kindern geschult und Unternehmen über die Möglichkeiten für ein Orientierungspraktikum informiert.

Eine Gelegenheit zum besseren Kennenlernen gibt es beispielsweise am 9. Juli: Dann soll es ein großes Fest im Moorwischpark geben. ES

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