Tango als Lebensgefühl

Tango-Lehrer Hector Gonzalez-Pino lädt zum Workshop ein.

„Es ist die spezifische Art, einen Dialog zu führen, achtsam aufeinander zu sein, wirklich zu folgen und zu führen, keine vorgefertigten Muster abzutanzen, sondern zu spüren, was der Partner von einem möchte.“ So beschreibt Hector Gonzalez-Pino den Tango Argentino. Seit mehr als zehn Jahren ist Gonzalez-Pino als Tangolehrer unterwegs. Seit eineinhalb Jahren macht er mit Bärbel Pastuschyk, einer befreundeten Musikerin, einmal im Monat eine Milonga in der Musik- und Kunstschule. Unter einer Milonga versteht man einen Tanzabend oder Tanznachmittag, wo man zur Musik den Tango praktizieren kann. Im Rahmen dieser Milonga werden Tänzer und Lehrer eingeladen, um einen Gastworkshop zu geben. Jetzt hat Gonzalez-Pino die Hamburger Tangotänzerin-, Lehrerin und Choreografin Karin Solana Brennan verpflichtet.

Der Workshop hat die Tangotechniken im Fokus. Gonzalez-Pino organisiert den Workshop, der am Sonnabend, 4. Juni, auf zwei Tanzflächen in der Musik- und Kunstschule startet. Beginn ist um 14 Uhr. Es geht um Haltung, Projektion, Dissoziation und Drehungen, schöne Füße, Verzierungen und rhythmische Übungen. Ziel des Workshops ist es, ein feineres Körperbewusstsein zu fördern und die Grundlagen der Technik zu vertiefen sowie mehr Möglichkeiten des Ausdrucks beim Tanzen zu haben.

Gonzalez schätzt, dass in Lübeck etwa 300 oder 400 Menschen Tango Argentino tanzen. Altersbeschränkungen gibt es nicht. „Wir haben Schüler im Alter von 20 bis Ende 80 Jahren“, so Gonzalez. Im Kern sei Tango nichts anderes als gemeinsames Gehen auf Musik. „Und das lernt man bereits in der ersten Tangostunde“, verspricht der Experte. Man brauche keine großen, abenteuerlichen Figuren oder komplizierte Verbindungen einzustudieren, um sich als Anfänger auf eine Milonga zu trauen – und ganz einfach Spaß zu haben.

Nahezu unbekannt ist, dass Gonzalez neben seinem Tangolehrer-Beruf noch einer interessanten Tätigkeit nachgeht. Der Mann, der in Hamburg Tanz studiert hat und seine Wurzeln in Uruguay hat, ist künstlerischer Leiter der Wasserlichtorgel in Planten und Blomen in Hamburg. „Bei der Lichtorgel ist es wie im Tango. Man muss die Bewegungen praktisch vor ihrem Entstehen durchdenken.“

Die Kosten für den dreistündigen Workshop, der sich an Mittelstufenschüler und Fortgeschrittene richtet, betragen 32 Euro. Anmeldung bei der Musik- und Kunstschule Lübeck unter Telefon 0451/ 296320. Ab 20.30 Uhr laden die Veranstalter zu einer Milonga auf zwei Tanzflächen mit den DJs Michael Griffin und Sarah ein. Wer Lust auf den Tango verspürt, kann am Sonntag, 5. Juni, gleich anfangen. Denn dann beginnt bei Gonzalez ein neuer Anfängerkurs. Für sechs Abende betragen die Kosten 60 Euro pro Person. Immer sonntags um 18.45 Uhr geht es in der Neuen Rösterei in der Wahmstraße 43-45 los. jac

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