
Der Entwurf für das „See-Hotel Eutin“ beeindruckt und ist bei Weitem kein schnödes 08/15-Modell.
Eutiner Unternehmer schmiedet Allianz für Vier-Sterne-Hotel an der Stadtbucht.
Kommt der von einer Mehrheit der Stadtvertreter gewünschte Hotel-Neubau an der Stadtbucht doch schneller als alle erwartet haben? Der Eutiner Geschäftsmann Alexander Herrmann jedenfalls hat die Diskussion genau verfolgt und sich vor rund neun Monaten entschlossen, das Projekt selbst voranzubringen. Er plant den Bau eines Vier-Sterne-Hotels mit 80 Zimmern und Restaurant für insgesamt neun Millionen Euro.
Eigentlich sollten die Pläne noch solange geheim bleiben, bis die Gespräche mit Investoren und Betreibern abgeschlossen sind. Doch in den vergangenen Tagen war die Gerüchteküche hochgekocht.
„Irgendwo ist etwas durchgesickert, deshalb lasse ich die Katze besser schon jetzt aus dem Sack“, sagt Herrmann. Einige Geldgeber habe er bereits an der Hand, und es gebe auch interessierte Betreiber. „Die Verhandlungen laufen. Mein Ziel ist es, dass wir Anfang 2017 mit dem Bau beginnen, damit das Hotel zum Saisonstart 2018 eröffnet werden kann“, erläutert Herrmann. Wenn er alle Puzzleteile zusammen habe, wolle er als Projektleiter den Neubau schlüsselfertig errichten lassen.
Auch mit Details zum Gebäude kann Herrmann aufwarten, denn zusammen mit dem Architektenbüro MWY aus Hamburg wurde eine Entwurfsplanung erstellt: Kein Betonklotz soll es werden, sondern ein wie ein Schiffsbug geschwungenes Gebäude, das sich über drei Etagen erstreckt, aber nicht über die Baumkronen in der Nachbarschaft hinausragt. Das „See-Hotel Eutin“ soll über 160 Betten, verschiedene Tagungs- und Veranstaltungsräume sowie ein Restaurant mit 120 Plätzen verfügen. Auf dem Dach ist ein 500 Quadratmeter großer Wellness- Bereich angedacht. Dazu kommen noch Kegelbahnen, Boule- Bahnen sowie ein Kanu- und Tretbootverleih.
„Wir ist wichtig, dass das Hotel nicht nur für Gäste etwas zu bieten hat, sondern auch für die Eutiner Bürger. Bei uns wird es den Kaffee für 1,80 Euro geben“, verspricht Herrmann und spielt damit auf die frühere Gastronomie im Haus des Gastes an, das jetzt brach liegt. Darüber hinaus plant er Kooperationen mit Eutiner Vereinen und Institutionen.
In etwa14 Tagen will der Geschäftsmann die Einwohner zu einer Infoveranstaltung einladen und mit ihnen in die Diskussion einsteigen. Über ein Crowd-Funding möchte der Unternehmer interessierten Bürgern außerdem die Möglichkeit geben, sich an dem Hotelprojekt zu beteiligen. Nach seiner Rechnung werde das Vorhaben schon bei einer Auslastung von 45 Prozent schwarze Zahlen schreiben.
Für den Neubau muss das Haus des Gastes weichen. Da der Bürgerentscheid zum Erhalt des Gebäudes noch bis Februar 2017 bindend ist, kommt ein früherer Baubeginn nicht infrage. Und es bleibt abzuwarten, ob die Bürgerinitiative für den Erhalt des Haus des Gastes erneut ein Bürgervotum anstrengt, um den Abriss zu verhindern. vg
Nun auch in Eutin das, was allerorten längst üblich ist: Radau, Schickimicki, eiskalte Lounge-„Architektur“ – und alles nur zum Nutzen einiger Weniger.
Weiter so. Das, was Ostholstein und Eutin attraktiv macht, wird zunehmend in Frage gestellt. Wie nennt man das? Am genau dem Ast sägen, auf dem man sitzt.