Gruppe für Angehörige von Suchtkranken startet wieder

Die Suchtberaterinnen Isabel Nitz (l.) und Dorothee Johannsen haben noch freie Plätze in der Angehörigengruppe. (HFR)

Suchthilfe der Vorwerker Diakonie bietet ab dem 1. Juni fortlaufende Gruppenabende.

Die Suchthilfe der Vorwerker Diakonie bietet Angehörigen von Alkohol- und Glücksspielabhängigen hier einen Ort zum Austausch. „Angehörige von Suchtkranken sind häufig sehr belastet und fühlen sich hilflos“, sagt Isabel Nitz von der Suchthilfe der Vorwerker Diakonie. „Wir möchten ihnen daher einen Ort zum vertraulichen Austausch bieten, an dem sie Aufklärung finden, Informationen erhalten und Strategien im Umgang mit ihren Angehörigen entwickeln können.“

Andrea Müller (Name geändert) hat mithilfe einer Angehörigengruppe die schwerste Phase ihrer Ehe überstanden: Ihr Mann fing an, immer mehr zu trinken bis die Situationen zunahmen, die für Andrea Müller nicht mehr zu händeln waren. „Das erste Treffen mit meiner Gruppe war die pure Erleichterung“, erzählt sie von ihren Erfahrungen, „alle dort konnten ganz genau nachvollziehen, was ich durchmache und haben mich bestätigt.“ Heute ist Andrea Müllers Mann seit sechs Jahren abstinent und die Ehe der beiden dank harter Arbeit wieder intakt. „Wir begegnen uns auf Augenhöhe und unser Zusammenleben ist besser als je zuvor. Vor sechs Jahren hätte ich nicht gedacht, dass wir das gemeinsam schaffen.“ Die Angehörigengruppe gab ihr in dieser Zeit Unterstützung, Kraft aber manchmal auch die nötige Kritik. „Dank der Gruppe konnte ich mich gut selbst reflektieren und verstehen, was ich falsch mache.“

„In unsere Angehörigengruppe kann jeder kommen, der in seinem Umfeld das Gefühl hat: „Hier stimmt etwas nicht“, erklärt Suchtberaterin Isabel Nitz. „Egal ob Ehepartner, Kind oder guter Freund.“

Kennzeichnend für eine Abhängigkeit sei nicht unbedingt die Menge des konsumierten Alkohols, sondern vielmehr der Kontrollverlust. „Wichtig ist es, den Angehörigen zu zeigen, dass sie nicht die Verantwortung für die abhängige Person übernehmen können und müssen.“

»Die Angehörigengruppe trifft sich ab dem 1. Juni fortlaufend jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat von 16 bis 17.30 Uhr in der Suchtberatungsstelle, Dr.-Julius-Leber-Str. 26-30 in Lübeck. Die Teilnahme ist kostenlos, auf Wunsch anonym und es bedarf keiner Voranmeldung. Weitere Info unter Telefon 0451/4002 57820.

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