Melissa Gordon zeigt ihre Bilder

Die Amerikanerin Melissa Gordon stellt ihre Werke in der Overbeck-Gesellschaft aus. (SDF)

Melissa Gordon lebt als international anerkannte Künstlerin zurzeit in London, hätte aber genauso gut Detektivin werden können. Denn ihre Berufung ist wohl das Sichern, Analysieren und Katalogisieren von Spuren, Flecken und Haarrissen.

Die Amerikanerin vergrößert nämlich winzige Details von berühmten Kunstwerken der Moderne, macht daraus Siebdrucke und Gemälde und sammelt so Hinweise: Alterungsrisse auf Mondrians Gemälden, Farbtropfen auf Polloks Leinwänden, einzelne Schriftzeichen in De Koonings Signatur. Die Abbildungen vergrößert sie bis zur Unkenntlichkeit. „Ich mag es, wenn die abfotografierten Werke vor dem Auge zerbröseln. Ich möchte, dass der Betrachter mehr das Druckraster als das Kunstwerk sieht“, sagt die 35-Jährige. Ihre zuweilen wissenschaftlich nüchternen, meist schwarzweißen Werke tragen passende Namen wie „Material Evidence“ (Beweismaterial) oder „Blow Up“ (Vergrößerung). Ähnlich wie der Held im Kinofilm „Blow Up“ sucht auch Gordon in den Vergrößerungen die Antwort auf eine für sie brennende Frage: Was macht der Wert moderner Kunst aus? Die Ergebnisse ihrer akribischen Spurensicherung breitet sie bis zum 26. Juni in ihrer Ausstellung „Derivative Value“ in der Overbeck-Gesellschaft aus.

SDF

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