Sie kann ab sofort freitags und sonnabends von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden.
Nach mehrjähriger Schließung aufgrund umfangreicher Restaurierungsarbeiten wird die um 1300 errichtete Katharinenkirche in der Königstraße wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Sie ist die einzig erhaltene der ehemals vier Klosterkirchen in Lübeck. Bis Ende September kann man den lichten Backsteinbau jeweils freitags und sonnabends von 10 bis 16 Uhr besuchen. Zu verdanken ist das dem Engagement einer ehrenamtlichen Initiative. 45 Lübecker übernehmen die Aufgaben des Ticketverkaufs und der Aufsicht im Kirchenraum.
„Die Katharinenkirche ist eine der prächtigsten Sehenswürdigkeiten Lübecks, die der Öffentlichkeit als Kulturschatz zugänglich sein sollte“, so der leitende Direktor der Lübecker Museen, Hans Wißkirchen. „Nach fünfjähriger Schließung, umfangreichen konservatorischen Arbeiten und baulichen Maßnahmen, freue ich mich, dass die Kirche wieder für Besucher zugänglich ist. Das haben wir dem großen Engagement einer ehrenamtlich arbeitenden Initiative zu verdanken, ohne die es nicht möglich wäre, die Kirche für Gäste zu öffnen.“
Seit 2011 wurden in der Kirche umfangreiche Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten vorgenommen, die jetzt ihren Abschluss fanden. Die Gesamtkosten dieser Maßnahmen belaufen sich gemäß
Angaben des Gebäudemanagements der Hansestadt Lübeck auf etwa 4,2 Millionen Euro.
In diesem Zuge wurden sowohl an der baulichen Hülle Instandsetzungsmaßnahmen vorgenommen als auch im Innenraum.Von der hochkarätigen Ausstattung der Kirche wurden unter anderem die eindrucksvolle St. Jürgen-Gruppe mit dem gewaltigen Drachen, die Triumphkreuzgruppe, zahlreiche Gemälde und Epitaphe sowie das mittelalterliche Gestühl restauratorisch überarbeitet. Außerdem wurde ein Kunstwerk umgelagert: Die Käthe-Kollwitz-Plastik bekam einen neuen Platz in einer nördlich gelegenen Seitenkapelle, damit der Blick auf den sitzenden Thomas von Canterbury in der Crispin-Kapelle frei wurde. Zuletzt wurde die Kirche auch noch vermessen — bislang gab es kein verformungsgerechtes Aufmaß des Kulturdenkmals.
Der Kirchenraum und die Seitenkapellen dienten im Mittelalter mehr als 20 Bruderschaften als Andachtsort. Zu den Bruderschaften in der Katharinenkirche gehörte die vornehmste Gesellschaft der Hansestadt, die der Zirkelbrüder, ebenso wie die der Spielleute und die verschiedener Handwerker.