
Endlich die richtige Kopfbedeckung: Der Vizechef der Feuerwehr, Bernd Neumann, überreicht dem scheidenden Innensenator Bernd Möller als Erinnerung einen Feuerwehrhelm. (SDF)
Mit einem Empfang im Rathaus wurde Innensenator Bernd Möller offiziell verabschiedet.
Bernd Möllers Karriere als Innensenator der Hansestadt Lübeck begann mit einem brenzligen Fauxpas. Für ein Zeitungsfoto posierte er mit einem Feuerwehrschutzhelm. Die Kopfbedeckung war allerdings die falsche, sie war vom THW und nicht von der Berufsfeuerwehr. Die Brandbekämpfer der Hansestadt raunten. Nun, zum Abschied aus dem Amt, schenkten sie ihrem alten Chef den richtigen Helm, verziert mit den Unterschriften der obersten Feuerwehrleute. So wie die anderen rund 200 Gäste aus Politik, Stadtverwaltung, Kirche, Gesellschaft und Hilfsorganisationen verabschiedeten sich herzlich a vom Dolmetscher und Übersetzer, der 2010 zum Innensenator geworden war.
Den Schutzhelm hätte Möller von Beginn seiner Tätigkeit als Dezernent für Umwelt, Sicherheit und Ordnung gut gebrauchen können. Der politische Gegner sparte nämlich nicht mit hämischen Angriff gegen den ersten grünen Senator der Hansestadt. Er wurde als „Lübecks teuerster Lehrling“ tituliert, wie Bürgermeister Bernd Saxe in seiner humorigen Dankesrede erinnerte. Seinen natürlichen Dickschädel setzte Möller andererseits virtuos ein. Der Ordnungssenator schloss Stadtteilbüros, zentralisierte die KFZ-Zulassungsstelle, stellte Blitzeranlagen auf und ahndete das wilde Parken an der Falkenwiese. Sehr zum Verdruss vieler Bürger. Ihm gelang aber auch, die Neonazi-Aufmärsche zu Palmarum zu verhindern, den Tierpark Israelsdorf zu schließen, ein zweites Notarztfahrzeug für Lübeck einzurichten, die Ausländerbehörde umstrukturieren und den Klimaschutz voranzutreiben. Und für seine geliebte Feuerwehr scheute er auch nicht, seinen Vorgesetzten, Bürgermeister Saxe, zu widersprechen.
„Es waren sechs wunderbar anstrengende Jahre“, fasste Bernd Möller seine Amtszeit zusammen. Gern hätte der 62-Jährige weitergemacht. Die innerlich zerstrittenen Grünen war es jedoch nicht gelungen, seine Wiederwahl zu organisieren. Stattdessen einigten sich CDU und SPD auf einen neuen Amtsinhaber: Ludger Hinsen (CDU) wird am 1. Mai die Leitung des Ressorts übernehmen. SDF