Oft wird der Islam in Europa als fremd wahrgenommen. Europäische Kultur wäre aber ohne den Islam nicht zu dem geworden, was sie ist. Wie lassen sich die Vielfalt der Religionen Europas und die Vielfalt der muslimischen Kulturgeschichte für die öffentliche Debatte wiedergewinnen? Anstelle einer Ethik der Anerkennung gegenüber fremden Religionen dominiert oft Intoleranz. Die Berichterstattung über Terror und Gewalt produziert oft ein einseitiges Bild des Islam. Die Vorträge im diesjährigen Studium generale wollen neue Perspektiven auf den Islam eröffnen. Im Mittelpunkt stehen Denkräume und Vorstellungswelten, die Einseitigkeiten aufbrechen und unsere Handlungsweisen vielstimmiger machen können. Jenseits von Stereotypen will die Vortragsreihe den Islam als Kultur befragen und ihn gleichzeitig im Kontext europäischer Kulturen zu Wort kommen lassen.
„Wie öffentlich darf oder soll Religion sein?“ fragt Dr. Rifa’at Lenzin, Zürcher Lehrhaus, am Donnerstag, 26. Mai.
Am Donnerstag, 23. Juni, geht es um „Islamisches Denken — zwischen Aristoteles und Hegel“. Prof. Dr. Milad Karimi, Westfälische-Wilhelms-Universität Münster, widmet sich diesem Thema.
„Zahlenwanderungen — und wie die Christen arabisch zählen lernten“ erklärt Prof. Dr. Ulrich Rebstock, Albert Ludwigs-Universität Freiburg, am Donnerstag, 7. Juli.
»Die Vorlesungen finden im Audimax der Universität zu Lübeck, Mönkhofer Weg 245, jeweils um 19.15 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.