Possehl-Brücke wird später fertig

Leere Stadtkassen haben auch gewisse Vorteile. Da nicht mehr so viele Infrastrukturprojekte finanziert werden können, sind die Planer mit den Vorbereitungen der wenigen Baumaßnahmen schneller fertig. So erfahren die Lübecker in diesem Jahr deutlich früher als sonst, wo es im Sommer große Baustellen — und auch Staus — geben wird.

Dafür dauert manches länger. Die Baustelle an der Possehl-Brücke bleibt samt einseitiger Sperrung den staugeplagten Autofahrern bis Ende 2017 erhalten. „Wir haben zurzeit eine Verzögerung von 20 Wochen“, teilt der Leiter vom Bereich Stadtgrün und Verkehr, Stefan Klotz, mit. „Beim Sichern des noch stehenden Bauwerks sind Anker im Boden angebracht worden. Und dabei sind Steine und massive Hindernisse gefunden worden“, erläutert er. Dennoch wird an dieser wichtigen Trave-Querung weiter gearbeitet. Zurzeit werden Spundwände in den Boden gerüttelt, auch die Herstellung der Stahlträger für die neue Brücke ist angeblich gut vorangeschritten. „Ob wir diese Verspätung einholen können, kann ich noch nicht sagen“, führt Klotz weiter aus, „aber es wird sicherlich teurer.“ Die Kosten für den Ersatzneubau wurden bisher auf 12,8 Millionen Euro beziffert.

Ursprünglich sollte diese Maßnahme spätestens bis Mitte 2017 fertig sein, denn auch die Sanierung der Bahnhofsbrücke drängt. Zu einer zeitlichen Überlappung beider Großbaustellen kommt es jedoch wahrscheinlich nicht, meint Stefan Klotz: „Es besteht die Möglichkeit, dass die Bahnhofsbrücke deutlich später beginnt“, also erst im Frühjahr 2018. Gefahr für den Verkehr gebe es nicht, versichert er. „Wir müssen die Bahnhofsbrücke machen, sie ist aber nicht einsturzgefährdet.“

Weiträumig umfahren muss man in den Sommerferien den Koberg. Das alte, kaputte Kopfsteinpflaster der Fahrbahn wird für 550000 Euro mit Flüsterasphalt ersetzt, der Rest des Platzes behält den traditionellen Straßenbelag. Bausenator Franz-Peter Boden (SPD) hofft, damit den Koberg leiser und wohnlicher zu machen. „Jetzt ist es dort so laut, dass sich niemand hinsetzen will“, sagt er und überlegt, auch den Wald an Verkehrsschilder zu lichten. Während dieser Arbeiten fahren die Busse von der Königstraße weiterhin in die Große Burgstraße nach Norden. Die Buslinien vom Gustav-Radbruch-Platz werden hingegen über die Untertrave und die Beckergrube in die Schüsselbuden umgeleitet.

Ab Oktober wird ein Teil der Untertrave zur Einbahnstraße in Fahrtrichtung Nord. Das Stück zwischen Holstenstraße und Drehbrücke wird nämlich für rund 15 Millionen Euro umfänglich umgestaltet.

Bis 2018 soll es dann so aussehen wie vor dem Hansemuseum. Grundhaft saniert werden zudem die stark beanspruchte Travemünde Landstraße bis zum Süd-Gate des Skandinavienkais (Juni bis September) und die Sandbergstraße (Mai bis September).

Abgesehen von diesen größeren Bau- und Staustellen werden zahlreiche Straßenabschnitte mit neuen Asphaltdecken saniert. Darunter sind auch wichtige Verkehrsadern wie der Knotenpunkt Lohmühle, Schwartauer Landstraße, die Beckergrube und die Ratzeburger Allee. »Weitere Informationen unter http://stadtentwicklung.luebeck.de/stadtgruen_verkehr/infrastrukturbaumassnahmen_2016/index.html

Die Bauarbeiten an der Possehl-Brücke dauern länger als geplant. Sie wird vermutlich Ende 2017 fertig.

SDF
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