Mehr Beschäftigung in Lübeck

Im zehnten Jahr in Folge ist die Zahl der Erwerblosen in Lübeck gesunken. 2015 ging die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 9,9 Prozent zurück, meldet der aktuelle Bericht der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Lübeck. „Die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie zuletzt 1992, und die Arbeitslosenquote fiel erstmal unter die zehn Prozent“, fasst der Chef der Agentur für Arbeit Lübeck, Markus Dusch, die Daten zusammen. Die Summe der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten stieg in Lübeck um 1,6 Prozent auf 90325 an. Die Anzahl der Minijobber sank indes um 2,6 Prozent. „Die Arbeitgeber haben wohl erkannt, dass es doch auch Vorteile haben kann, diese geringfügigen Beschäftigungen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen umzuwandeln“, kommentiert Dusch.

Insbesondere mehr Frauen, Menschen unter 25 Jahre und ältere Arbeitnehmer fanden in Lübeck eine Festeinstellung. Die meisten neuen Jobs wurden im verarbeitenden Gewerbe (+ 468), bei Leiharbeitsfirmen (+ 229), im Sozial- und Gesundheitswesen (+ 217) sowie in der Gastwirtschaft (+ 141) angeboten. Die Transport-Branche (-98), der Handel (-63) und die öffentliche Verwaltung (-37) bauten hingegen Stellen ab.

Trotz der guten Entwicklung hinkt Lübeck im regionalen und nationalem Vergleich etwas hinterher. In Schleswig-Holstein (+ 1,9 Prozent) und im Bundesgebiet (+2,0 Prozent) wuchs die Beschäftigung stärker, die Arbeitslosenquote sank dort jeweils auf 6,5 Prozent und 6,4 Prozent.

Das Jahr 2015 war von der Einführung des Mindestlohns geprägt. Die Sorge um ungünstige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat sich bisher nicht bewahrheitet, stellt Markus Dusch fest: „Die vorliegenden Daten sprechen dafür, dass der gesetzliche Mindestlohn zu keinem Arbeitsplatzverlust geführt hat.“ In die Zukunft blickt er optimistisch. „Ich gehe davon aus, dass die Beschäftigung in unserem Bezirk weiterwächst. Dennoch müssen wir mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen, insbesondere aufgrund der prognostizierten Flüchtlingszahlen.“ Auf längere Sicht könnten die Einwanderer jedoch helfen, den gefürchteten Mangel an Fachleuten in Deutschland auszugleichen und der Wirtschaft neue Kräfte geben. Da ist sich auch der Chef des Jobcenters Lübeck, Joachim Tag, sicher: „Die Flüchtlinge sind die Fachkräfte von übermorgen. Wir müssen nur aufpassen, dass sie nicht die Arbeitslosen von morgen werden.“ SDF

Ich gehe davon aus, dass die Beschäftigung in unserem Bezirk weiterwächst.“

Markus Dusch

Arbeitsagentur-Chef

„So wenig Arbeitslose wie zuletzt 1992“: Zufrieden präsentieren Arbeitsagentur-Chef Markus Dusch (li.) und der Leiter des Jobcenters Joachim Tag die Arbeitsmarktbilanz 2015.

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