Die gute Nachricht aus Kiel und Berlin lautet: Eine Teilerdverkabelung für die Ostküstenleitung rückt näher. Die schlechte: Rund um Lübeck, Stockelsdorf und Bad Schwartau wird es voraussichtlich keine Erdverkabelung geben.
„Viele Vertreter von Kommunen und Kreisen, viele Anwohner und Naturschützer haben sich dafür eingesetzt, dass Streckenabschnitte der geplanten Höchstspannungsleitung als Erdkabel verlegt werden können. Diesen Wunsch hat die Landesregierung erfolgreich nach Berlin getragen. Nun gehen wir in die Region, um darüber zu sprechen, wo Erdkabel konkret in Frage kommen und helfen können, Belastungen zu verringern“, sagte Energiewendeminister Robert Habeck in Ratekau im Vorfeld der Auftaktveranstaltung zu den Regionalkonferenzen, in denen es um die Umsetzungsmöglichkeiten für die Teilerdverkabelung geht.
Schaut man dann genauer hin, ist von einer Entlastung für die Menschen eigentlich nichts mehr übrig. Diskutiert werden zurzeit nur wenige Kilometer lange Teilstücke der 380-kV-Leitung, die im dünn besiedelten Norden der Ostküstenleitung realisiert werden sollen. Der dicht besiedelte Süden mit Bad Schwartau, Lübeck und dem mehrfach belasteten Stockelsdorf geht hierbei leer aus.
Minister Habeck kündigte eine Reihe von Dialog-Veranstaltungen in der Region entlang der geplanten Trassenführung zwischen dem Raum Segeberg, der Hansestadt Lübeck und Göhl in der Nähe von Oldenburg in Holstein an. Das Dialogverfahren soll bis Anfang Juni mit Bürgern, Verbänden und Kommunen fortgeführt werden, um die Prüfmöglichkeiten für Teilkabelabschnitte vor Ort detailliert vorzustellen.
„Ich habe die Hoffnung, dass wir mit dem Erdkabel-Pilotprojekt Konflikte bei der bisherigen Trassenplanung lösen können. Wir laden die Kommunen, Verbände, Landwirte und Anwohner ein, die neue Teilkabel-Möglichkeit, die der Gesetzgeber geschaffen hat, gemeinsam mit uns und dem Vorhabenträger bestmöglich zu nutzen“, sagte Habeck abschließend.