„Die haben uns hier relativ viel durchgepflügt“, sagt Michael Solbisky, Direktor des Rosenhofes auf dem Priwall. Den ganzen Winter über waren Wildschweine auf der Halbinsel aktiv, haben an der Seniorenresidenz die Grasnarbe umgebuddelt. Schließlich beauftragte der Rosenhof sogar Stadtjäger Bernd Böstrow. Mit einem Aushang im Fenster wurde darauf hingewiesen, dass nachts auf das Schwarzwild geschossen wird.
„Die waren vor zwei bis drei Monaten sehr aktiv“, berichtet auch Eckhard Erdmann, Vorsitzender der Gemeinschaft der Priwallbewohner. Auch bei der Feuerwehr hätten die Schweine den Rasen umgegraben. Das kann Thorsten Clausen, Wehrführer der Priwall-Feuerwehr, bestätigen: „Die Wildschweine haben bei der Feuerwehr bereits im Herbst letzten Jahres erheblich gewütet“, erzählt er. „Das gesamte Grundstück vor und auch hinter dem Feuerwehrhaus ist verwüstet worden.“ Die Feuerwehr informierte die Verantwortlichen bei der Stadt bereits anlässlich einer Begehung im November. Noch weiß
der Wehrführer nicht, wer für den Schaden aufkommt. Immerhin scheinen sich die Tiere jetzt anderen Flächen zuzuwenden: „Zurzeit haben wir keine Wildschweinaktivitäten mehr registriert“, sagt Thorsten Clausen. „Mag sein, dass das Grundstück für die Wildschweine nicht mehr interessant ist.“
Auch auf den Rasenflächen des Rosenhofes ist Ruhe eingekehrt. „Wir haben sie seit längerem nicht mehr vor Ort gehabt“, sagt Direktor Michael Solbisky. Die Tiere seien am Abend bejagt worden.
Eine Rückmeldung vom Jäger habe er zwar nicht bekommen. Doch die Schweine sind nun schon seit längerem nicht mehr dagewesen. „Wir haben das Problem jetzt nicht mehr so akut und sind mit der Aktion ganz zufrieden.“
Dass es generell viele Wildschweine auf dem Priwall gibt, weiß auch Matthias Braun vom Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer. Die Tiere würden die zentrale Wiese auf dem Priwall umpflügen, berichtet er. Ein Problem hat der Naturschützer damit aber nicht. „Das hat sogar Vorteile, dann bekommt die Wiese ein bisschen Struktur.“
Auf Nachfrage beim Presseamt der Stadt heißt es, dass Keiler und Bachen (Alttiere) seit dem 1. Februar Schonzeit haben. Das gelte jedoch nicht für Frischlinge und die so genannten Überläufer. Damit ist heranwachsendes Schwarzwild im zweiten Lebensjahr gemeint. Die dürften auch in der Nacht gejagt werden. HN

Die Wildschweine waren an manchen Stellen besonders aktiv.