„ePunkt“ koordiniert Flüchtlingsengagement

Großes Engagement für Unterstützung von Ehrenamtlern: Katja Nowroth, Dominique Da Silva, Kerstin Merk und Pava Soudikani (v.l.) freuen sich über das frisch gestartete Lübecker Projekt. (mpa)

Landessozialministerium finanziert Lübecker Projekt, um Ehrenamt professionell zu stärken.

Auch Helfer benötigen einmal Hilfe. Das wird im Bereich des ehrenamtlichen Engagements gerade in der Flüchtlingshilfe deutlich. An diesem Punkt setzt die Freiwilligenagentur ePunkt an und präsentiert seit 1. November intensivere Hilfe für ehrenamtliches Flüchtlingsengagement in der Stadt. „Unser gemeinnütziger Verein hat für das Projekt ,Lighthouse’

den Zuschlag des Sozialministeriums Schleswig Holsteins bekommen“, freut sich Kerstin Merk vom Bürgerkraftwerk ePunkt.

Ganz im Vordergrund steht die Unterstützung und Qualifizierung von ehrenamtlich engagierten Menschen. „Auch wenn die Bewältigung der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 gezeigt hat, wie viel soziales Engagement als stille Reserve in der Gesellschaft vorhanden ist, so droht jetzt vielen Ehrenamtlern die Puste auszugehen“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Dr. Peter Delius. „ePunkt will gemeinsam mit den vorhandenen Initiativen neue Formen von Anerkennungskultur entwickeln und den Weg in ehrenamtliches Engagement erleichtern.“

Für die neue Anlauf- und Koordinierungsstelle hat das Sozialministerium des Landes zwei volle Stellen zur Verfügung gestellt. „Der Bedarf und die Formen der ehrenamtlichen Unterstützung haben sich im Vergleich zur Situation im Herbst 2015 gravierend verändert“, sagt die Projektleiterin Katja Nowroth. „Die nachhaltige Integration der Geflüchteten erfordert langfristiges bürgerliches Engagement sowie strukturelle Maßnahmen, die flexibel auf die aktuellen Bedürfnisse reagieren können“, so die Leiterin der neuen Koordinationsstelle. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Dominique Da Silva und Pava Soudikani wird sie in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Lübeck die bereits bestehenden Netzwerke der Stadt kennenlernen.

Die drei vom Land finanzierten Mitarbeiterinnen sprechen zusammen mehr als zehn Sprachen. Pava Soudikani ist selbst vor drei Jahren mit ihrer Familie geflohen und in Lübeck angekommen. Sie spricht und versteht unsere Sprache inzwischen so gut, dass sie hervorragend dolmetschen kann. „Ihre Kenntnisse sind auch hilfreich beim Knüpfen von Netzwerken zwischen Flüchtlingen und den bestehenden ehrenamtlichen Initiativen“, weiß Kerstin Merk. Gemeinsam mit den vorhandenen Initiativen will das Projekt neue Formen von Anerkennungskultur entwickeln. Die Bereiche Sport und Freizeit, Sprache und Bildung, Gesundheit und Therapie, Wohnung und Nachbarschaft und Ehrenamt für Geflüchtete sollen in ihren Engagementsformen besondere Unterstützung erfahren. »Die Freiwilligenagentur ePunkt ist jetzt an der Hüxtertorallee 7 zu finden, Telefon 0451/305 0405.

mpa
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